Süddeutsche Zeitung

Advent in Olching:Wie weihnachtlich ist die Atmosphäre auf dem Christkindlmarkt?

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Vier Standlbetreiber berichten davon, wie froh die Kunden und sie selber darüber sind, dass der Advent zurück auf dem Nöscherplatz ist.

Von Quirin Knospe, Olching

Nach zwei Jahren Pause kann der Olchinger Christkindlmarkt endlich wieder stattfinden. Der Beginn am ersten Adventswochenende verlief erfolgreich. An den drei weiteren Wochenenden bis Weihnachten, freitags von 17 bis 20.30 Uhr, sowie samstags und sonntags von 14 bis 20.30 Uhr, können Besucher vorweihnachtliche Atmosphäre auf dem Nöscherplatz erleben. Vier Budenbetreiber berichten von der Stimmung auf dem Markt und ihrem Angebot.

"Ein bisschen Kunst, ein bisschen was Süßes"

Bereits im vierten Jahr sind die Schwestern Michaela Pöllet, 54, und Astrid Heinrich, 52, mit ihrem Verkaufsstand "Süße Kunst" am Nöscherplatz vertreten. Ursprünglich wollten die ehemaligen Olchinger ausschließlich Getränke verkaufen, "aber das gibt's ja an jeder Bude hier", sagt Heinrich lachend.

Schließlich kam ihnen die Idee, neben heißen Getränken und Waffeln auch Deko-Artikel, Taschen und Christbaumschmuck zu verkaufen: "Ein bisschen Kunst, ein bisschen was Süßes", das sei das Konzept. "Bis auf den Whisky machen wir alles selber. Das ist unser Markenzeichen", sagt Pöllet. Den Stand betreiben die Schwestern ausschließlich während der Weihnachtszeit: "Das ist unser Hobby." Den Rest des Jahres arbeiten sie in der Vertriebsleitung eines Labor und in einer Anwaltskanzlei.

"Die Leute brauchen das Weihnachtliche"

Glühwein und Punsch gibt es beim Punschland der Faschingsgilde Olching seit mehr als zehn Jahren. Robert Daniel, 31, Präsident der Faschingsgilde und gelernter Konditormeister, organisiert seit acht Jahren den Glühweinverkauf und schenkt selbst jedes Adventswochenende m Stand aus.

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause sei der Christkindlmarkt am Nöscherplatz von Anfang an sehr gut angenommen worden, sagt Daniel. Nach einem verregneten Start am Freitag sei am ersten Adventssamstag von Nachmittag bis Ende durchgehend reger Betrieb am Glühweinstand des Vereins gewesen: "Da war schon viel los. Ich glaube, die Leute kommen wieder, weil sie Lust haben sich zu treffen. Das gemeinsame Treffen und das Weihnachtliche brauchen die Leute auch gerade."

"Wieder Lust auf Wurst"

Der Olchinger Gastronom und Grünen-Stadtrat Michael Maier, 47, betreibt seit 2013 gemeinsam mit seiner Frau Silke, 51, die "Wurstmaierei" am Christkindlmarkt. Ihre Produkte beziehen sie ausschließlich von regionalen Betrieben: "Die Bratwürste werden etwa 50 Meter weiter gemacht", sagt Maier.

Wie die anderen Stände ist auch die "Wurstmaierei" zum Energiesparen aufgerufen. Bei Familie Maier hat sich dies durch den regionalen Bezug von selbst ergeben: "Normalerweise hatten wir immer einen Kühlwagen für die Würstl. Die kühlen wir jetzt direkt bei der Metzgerei." Auch der Gastronom freut sich über den erfolgreichen Start: "Man merkt, dass zwei Jahre nichts war. Die Leute freuen sich. Auch wir Standbetreiber merken das, dass die Leute wieder Lust haben."

"Es wird sehr gut angenommen"

Bereits in fünfter Generation verkauft Jacquelin Eberhardt, 40, in ihrer "Mandelbrennerei" Süßwaren von Lebkuchen in allerlei Formen bis zu gebrannten Mandeln und Nüssen - auf dem Olchinger Christkindlmarkt ist sie allerdings erst zum zweiten Mal dabei.

"Wir hatten ja jetzt quasi zwei Jahre Berufsverbot, darum sind wir mit unserem Stand zum Beispiel vor Kaufhäusern gewesen", sagt die Münchnerin. Letztes Jahr konnte sie in der Weihnachtszeit am Kreisverkehr in der Olchinger Hauptstraße verkaufen: "Das hat uns sehr geholfen." Umso mehr freue sie sich, dass einige Standbetreiber die Pandemie finanziell überlebt hätten und dieses Jahr wieder am Weihnachtsmarkt verkaufen können: "Es ist wieder sehr gut angenommen worden, obwohl es ja gerade überall kriselt", sagt Eberhardt.

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