Süddeutsche Zeitung

Olching:Alles für eine sichere Versorgung

Lesezeit: 2 min

Am Stadtrand von Olching entsteht ein neues Umspannwerk

Von Katharina Knaut, Olching

Am äußersten westlichen Rand von Olching, an der Grenze zu Maisach, entsteht seit mehreren Monaten eine der künftig wichtigsten Anlagen der Stadt: Das neue Umspannwerk, das voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres die Stromversorgung Olchings übernehmen wird. Die neue Anlage ist ein Ersatz für das veraltete Werk, das derzeit am Ilzweg inmitten des Stadtzentrums steht. Dieses sei am Rande seiner technischen Möglichkeiten, erklärt Thomas Grulke, Geschäftsführer der Stadtwerke Olching. Um die Stromversorgung auch in Zukunft sichern zu können, wurde entschieden, mit einer Gesamtinvestition von fünf Millionen Euro ein neues Werk zu bauen. Im Stadtrat bestand zudem der Wunsch, die Anlage künftig außerhalb der Stadt anzusiedeln. An der Hugo-Brunninger-Straße konnte schließlich ein geeignetes Grundstück gefunden werden. Der Neubau an diesem Standort birgt neben seiner abgeschiedenen Lage noch einen weiteren Vorteil: Die Hochspannungsleitung, die derzeit durch die Amperauen und Teile Estings verläuft, wird dadurch überflüssig und kann entfernt werden. "Das wird ein besonderer Moment", sagt Bürgermeister Andreas Magg (SPD).

Die ersten Planungen für die Anlage begannen Anfang 2019, die ersten Arbeiten im Februar 2020. Inzwischen erstreckt sich auf dem etwa 8000 Quadratmeter weitem Gelände eine große Baustelle, die die Stadtwerke nun vorstellten. Ausgerüstet mit weißen Bauarbeiterhelmen laufen etwa 15 Menschen über den aufgewühlten Boden, unter ihnen Andreas Magg, Ingrid Jaschke, Dritte Bürgermeisterin und Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke Olching, sowie Thomas Grulke. Projektleiter Thomas Riederer gibt den Besuchern einen Überblick über die abgeschlossenen wie die noch anstehenden Baumaßnahmen und erläutert, welche Funktionen die Anlage erfüllt.

Ohne ein Umspannwerk sei keine Stromversorgung in der Stadt möglich, erklärt er. "Es ist der Knotenpunkt im Verteilungsnetz." Die Leitungen zweier Netze werden im Werk miteinander verbunden: Die Leitungen des Hochspannungsnetzes mit einer Spannung von 110 Kilovolt (KV), die für die Verteilung der Energie in der Region sorgen, und die Mittelspannungsleitungen mit einer Spannung von 20 Kilovolt (KV), die die Energie weiter zu den Olchinger Haushalten leiten. Um diesen Prozess zu ermöglichen, muss die Energie der Hochspannungsleitungen (110 KV) auf die kleinere Spannungsebene (20 KV) transformiert werden. Dies geschieht in den sogenannten Trafos, den Transformatoren, die das Herzstück der Anlage bilden werden. Bisher fehlen sie noch auf dem Gelände, geliefert werden die 40 bis 50 Tonnen schweren Geräte voraussichtlich im Oktober mit einem Schwertransport.

Gesteuert wird die Anlage vom Betriebsgebäude aus, einem weißen Haus mitten auf dem Gelände. Allerdings ohne Mitarbeiter vor Ort: "Alles wird digital gesteuert und fernüberwacht", erklärt Riederer. Gibt es einen Ausfall, wird eine Meldung angezeigt. Der Service fahre dann auf das Gelände hinaus und behebe die Störung, so Riederer.

Bis Ende des Jahres ist das neue Umspannwerk voraussichtlich betriebsbereit. Anschließend wird die Anlage mehreren Tests unterzogen, danach müssen die Leitungen nach und nach umgestellt werden. Erst dann könne auch mit dem Abbau der Hochspannungsleitung in Olching begonnen werden, so Riederer. In Betrieb genommen wird die Anlage voraussichtlich im Laufe nächsten Jahres. "Wir sind gut im Zeitplan", sagt der Projektleiter.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4983139
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 30.07.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.