Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Stadt hat Haus Hasenheide übernommen

Nachdem die Corona-Nachbarschaftshilfe das Handtuch geworfen hat, kümmern sich nun die Fürstenfeldbrucker Ämter um die ukrainischen Geflüchteten.

Die Stadt Fürstenfeldbruck hat zum Monatswechsel in Eigenregie das Haus Hasenheide übernommen. In dem früheren Hotel sind momentan 43 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Ein gutes Jahr lang hatte sich die Corona-Nachbarschaftshilfe um die Menschen gekümmert, mit 340 Stunden Arbeit pro Woche, die Ehren- und Hauptamtliche leisteten. Doch die von der Stadt versprochenen Zuschüsse flossen nicht.

Ende Februar schien das Projekt gerettet, es sollte ein Konzept erstellt werden, wie es weiter gehen könnte, doch daraus wurde nichts. Nun kümmert sich laut Christian Kolb vom Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt eine Halbtagskraft vor Ort um die Bewohner, drei Mitarbeiterinnen der Sozialen Beratung verweisen die Menschen ihm zufolge weiter an die zuständigen Fachstellen.

Monika Graf, der Vorsitzenden der Coronoa-Nachbarschaftshilfe zufolge, sind keine neuen Mitarbeiter hinzugekommen. Der Objektbetreuer der Stadt sei auch bisher halbtags im Hospiz tätig gewesen. Offenbar klappt die Betreuung noch nicht so ganz. Graf berichtet, die Bewohner hätten seit fünf Tagen kein warmes Wasser im Haus, geschehen sei aber bisher nichts.

Die Corona-Nachbarschaftshilfe feierte am Pfingstwochenende ein Abschiedsfest, bei dem Graf zufolge viele Tränen flossen. "Vielen Helfern geht es schlecht", sagt sie. Die Art und Weise, wie die Stadt die Zusammenarbeit beendet habe, habe Verletzungen hinterlassen.

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