Süddeutsche Zeitung

Gröbenzell:Störender Lärm vom Güterbahngleis

Ein von der Gemeindeverwaltung beauftragter Gutachter hat ermittelt, dass an der Güterbahnstrecke im Nordosten von Gröbenzell der Zugverkehr für die Anwohner im Bereich von Graßlfinger Straße, Arnikastraße, Weiherweg, Wacholderweg und anderen Ortsstraßen eine "kritische Geräuschbelastung" darstelle. Aus dieser Tatsche will die Gemeinde nun Konsequenzen ziehen. Zum einen sollen die an der Güterbahnstrecke wohnenden Gröbenzeller aufgefordert werden, sich im Rahmen der bis zum 25. August laufenden Öffentlichkeitsbeteiligung an das Eisenbahnbundesamt zu wenden und ihre Beeinträchtigungen zu melden. Zum anderen will die Gemeinde selbst aktiv werden und das Eisenbahnbundesamt mit der Stellungnahme des Lärmgutachters Gerhard Steger konfrontieren. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Laut Darstellung der Gemeindeverwaltung soll die Güterbahnstrecke pro Jahr angeblich von mehr als 78 000 Zügen befahren werden. Diese Angabe bezweifelten sowohl Klaus Coy (FDP) als auch Monika Baumann (Grüne). Baumann meinte, die Strecke werde höchstens von der Hälfte der Züge befahren. Ausschlaggebend für eine Lärmsanierung ist das Verkehrsaufkommen. Das Eisenbahnbundesamt hat das Gröbenzeller Gütergleis nicht als Haupteisenbahnstrecke eingestuft, weil dort nicht genug Züge fahren. Nach den Berechnungen der Gemeinde, die auf den Angaben zur schalltechnischen Untersuchung dieser Strecke beruhen, ergibt sich aus diesen Angaben das Verkehrsaufkommen von mehr als 78000 Zügen pro Jahr. Die Gemeinde hat die Bahn aufgefordert, diesen Widerspruch aufzuklären.

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Quelle:
SZ vom 02.08.2017 / eis
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