Süddeutsche Zeitung

Gröbenzell:Kunstrasen wird bald verlegt

Grüne fragen im Gemeinderat nach Schadstoffen und Mikroplastik

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

Der Auftrag für die Sanierung des Kunstrasenplatzes in Gröbenzell ist vom Gemeinderat für 195 000 Euro schnell an den billigsten Anbieter, die Firma Polytan in Burgheim, vergeben worden. Das Unternehmen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist Spezialist für Kunstrasensysteme. Fünf Angebote gingen im Rathaus ein. Aufgrund der europaweiten Ausschreibung kam auch ein Angebot einer französischen Firma aus Paris für 216 000 Euro und das eines belgischen Unternehmens für 221 000 Euro ins Haus.

Fußballer und CSU-Gemeinderat Michael Schweyer freute sich über den Beschluss, das Spielfeld endlich zu erneuern. Die Sanierung soll Ende April beginnen und innerhalb von 25 Werktagen beendet sein. "Der Unterbau bleibt, der Kunstrasen wird nur neu verknüpft", erläuterte Bauamtschef Markus Groß das Verfahren. Nach der Auftragsvergabe entwickelte sich eine Debatte über "gesundheitlich bedenkliche Stoffe", wie Grünen-Fraktionschef Martin Runge sagte. In Kunstrasenplätze seien Schadstoffe enthalten.

Zudem werde das Granulat auf dem Platz als Mikroplastik in die Umwelt geweht. Grünen-Stadträtin Monika Baumann fragte: "Wie kontaminiert ist der alte Kunstrasen und gibt es ein Umweltproblem?" Die Diskussion mit der Forderung nach mehr Umweltschutz auf dem Kunstrasen kommt zu spät, stand doch in der Ausschreibung von alledem nichts. Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) stellte trotzdem, wenn möglich, "alternatives Granulat" in Aussicht. Fußballer Schweyer schüttelte den Kopf und berichtete, er spiele seit vielen Jahren auf dem Kunstrasen Fußball und habe noch kein derartiges Problem mitbekommen.

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Quelle:
SZ vom 20.03.2019
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