Süddeutsche Zeitung

Gröbenzell:Duelle mit dem Degen

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Der Fecht-Club Gröbenzell veranstaltet sein Wildmoos-Turnier

Von Johanna Kiermaier, Gröbenzell

Der "Fecht-Club Gröbenzell" veranstaltet am Sonntag, 22. Januar, wieder sein "Wildmoos-Turnier". Seit zwei Jahren wird das Turnier regelmäßig ausgetragen. Jeweils eine Frau und ein Mann bilden eine Mannschaft. In diesem Jahr treten 25 Mannschaften aus Bayern und Baden-Württemberg, sowie aus Österreich, Rumänien, Kroatien und der Slowakei an. Die teilnehmenden Fechter und Fechterinnen seien zwischen 16 und 55 Jahren alt, wobei auch einige bayerische Meister dabei seien, erklärt der Vorsitzende des Klubs, Dominik Nagel. Auf acht Fechtbahnen kämpft nach Rotationsprinzip einmal jeder gegen jeden, um den Sieg zu erringen. Zu Beginn des Turniers wird gelost, ob die Frauen oder die Männer beginnen. Die Mannschaft mit den meisten Einzelsiegen gewinnt das Turnier.

Im heutigen Sportfechten gibt es drei Arten von Waffen mit jeweils anderen Kampfregeln. Bei diesem Turnier wird mit dem Degen gefochten. Dabei ist der ganze Körper Trefferfläche und es gibt kein Angriffsrecht - jeder Treffer zählt. Deshalb erfordere diese Art des Fechtens hohe Konzentration und viel Taktieren, sagt Dominik Nagel. Grundsätzlich zeichne sich der Fechtsport durch die Kombination aus Fitness, Taktik und Kopfarbeit aus. "Beine und Arme werden getrennt voneinander bewegt. Außerdem muss man permanent Entscheidungen treffen - es gibt keine Zeit, abzuwägen", so Nagel. Erst wenn diese Vorgänge automatisiert sind, habe man im Kampf eine Chance. Die Schnelligkeit und Entscheidungskompetenz, die man beim Fechten erlernt, seien auch im Alltag sehr nützlich.

"Es ist schwierig, junge Menschen und auch Quereinsteiger für diesen Sport zu begeistern, weil die Erfolge erst nach ein bis zwei Jahren Training sichtbar werden", beobachtet Dominik Nagel. Dennoch ist er zufrieden mit den konstanten Mitgliederzahlen. Momentan trainieren 65 Fechter und Fechterinnen im Klub, davon sind etwa 60 Prozent unter 18 Jahre alt. Trotzdem stellt er fest, dass die Kinder und Jugendlichen sich früher leichter taten, ins Fechten einzusteigen. Er vermutet, dass heute einfach zu wenig Zeit für Sport und Bewegung bleibe. Der Klub bietet dennoch regelmäßig Kurse im Degenfechten an der Volkshochschule an. Im Mai beginnt der nächste Anfängerkurs. Mit diesen Kursen könne man angehende Fechter und Fechterinnen begeistern und so auch den Nachwuchs für den Klub sichern, so Nagel. Die Förderung der Kinder und Jugendlichen zahlt sich aus. Bei den bayerischen Meisterschaften konnte der Verein einige Erfolge verbuchen. Und auch an diesem Sonntag tritt eine Degenfechterin aus dem eigenen Nachwuchsbereich an. Der Klubgründer Max Geuter, der 1972 bei den olympischen Spielen teilnahm, ist im internationalen Fechterverband und übernimmt die Turnierleitung.

Degenfecht-Turnier, Sonntag, 22. Januar, Gröbenzell Wildmooshalle, Beginn um 9.30 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 20.01.2017
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