Süddeutsche Zeitung

Grafrath:Planung soll weitergehen

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Gemeinderat diskutiert erneut über Supermarkt im Zentrum

Von Manfred Amann, Grafrath

Nachdem die Planung für einen Supermarkt in der Ortsmitte von Grafrath aufgrund eines Beschlusses im Bauausschuss mit Stimmengleichheit gestoppt worden war, wird sich auf Antrag der Fraktionen von CSU/BV, SPD und Frauenliste der Gemeinderat in der Sitzung am Montag, 9. Oktober, erneut mit der Thematik befassen. Ziel der Antragsteller ist es, trotz der Ausschussentscheidung das Verfahren fortsetzen zu können. Im Ausschuss hatten drei Mitglieder von den Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Bürger für Grafrath gegen zwei Stimmen von CSU/BV und von Bürgermeister Kennerknecht (parteifrei) schon den ersten Abwägungsvorschlag im Bebauungsplanverfahren abgelehnt, mit der auf die Stellungnahme eines Bürgers eingegangen werden sollte. Die Gründe für die Ablehnung waren allgemein: kein Vorplatz mit Aufenthaltsqualität, die unglückliche Parksituation und dass das Gebäude das Ortsbild verschandele (Peter-Michael Kaifler).

Zum Streit war es aber gekommen, weil der Befürchtung eines Nachbarn, von Autolärm und Abgasen belastet zu werden, mit dem Bau einer Lärmschutzwand Rechnung getragen werden sollte. Dies lehnten Burkhard von Hoyer und Martin Söltl ab. Aufgrund der Mehrheit der Befürworter der Planung im Gemeinderat ist nun damit zu rechnen, dass die Planung für die Ansiedlung eines Supermarktes, den die Feneberg-Gruppe aus dem Allgäu betreiben will, doch weiterverfolgt werden kann. Allerdings hat Christian Strasdat nun einen weiteren vermeintlichen Stolperstein ausgemacht. Der Gemeinderat der Grafrather Einigkeit bezweifelt, dass ein Supermarkt mit einer geplanten Größe von 850 Quadratmetern zulässig ist, da in der Nähe des Bahnhofs bereits ein Edeka-Markt betrieben wird, der ähnlich groß ist.

Wie Strasdat in der jüngsten Ratssitzung aufzeigte, sei in Gemeinden wie Grafrath eine Gesamtverkaufsfläche von 1200 Quadratmeter zulässig. Mit dem bestehenden Edeka- und dem geplanten Feneberg-Markt kämen aber rund 1600 Quadratmeter zusammen. "Es könnten rechtliche Hindernisse entstehen", befand der Einigkeits-Rat und empfahl, dies vor der Fortsetzung der Planung zu prüfen, was Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) auch zusagte.

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Quelle:
SZ vom 04.10.2017
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