Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Geld für Sozialen Wohnungsbau

SPD-Kreistagsfraktion will Städte und Gemeinden bezuschussen

Die Kreistagsfraktion der SPD lässt nicht locker. Nachdem sie sich wiederholt nicht durchsetzen konnte mit der Forderung, eine kreiseigene Wohnbaugesellschaft zu gründen, will sie den Sozialen Wohnungsbau auf andere Weise ankurbeln. Der Landkreis soll von 2016 an entsprechende Projekte in seinen Städten und Gemeinden fördern. In einem vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und Unterbezirkschef Michael Schrodi unterzeichneten Antrag fordert die SPD, sich dabei an den Richtlinien zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus des Landkreis Ebersberg zu orientieren und entsprechende Mittel in den Haushaltsplanentwurf 2016 einzustellen.

Im Landkreis Ebersberg baut und verwaltet eine kommunale Wohnungsgenossenschaft nicht nur öffentlich geförderten und damit erschwinglichen Wohnraum. Der dortige Kreistag hat zudem im Dezember einstimmig beschlossen, die Kommunen beim Bau finanziell zu unterstützen. Der Landkreis Fürstenfeldbruck solle "diesem Beispiel folgen" und entsprechende Richtlinien beschließen, schreibt Schrodi. Auf diese Weise, so hofft er, würden auch Anreize geschaffen, "die wenigen öffentlichen Liegenschaften nicht zu privatisieren und dem freien Spiel des Marktes zu überlassen, sondern für die Belange der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Fürstenfeldbruck zu erhalten."

In seiner Begründung verweist Schrodi auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Dieser zufolge wird die Bevölkerung im Landkreis Fürstenfeldbruck bis 2030 um 11,3 Prozent auf dann etwa 228 000 Menschen anwachsen, wodurch der Druck auf den Wohnungsmarkt und damit auch auf Immobilienpreise und Mieten wohl weiter steigen dürfte. Auch mit Blick auf die unterzubringenden Flüchtlinge will Schrodi den weitgehenden "Stillstand" beim öffentlich geförderten Wohnungsbau nicht hinnehmen.

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Quelle:
SZ vom 18.09.2015 / slg
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