Süddeutsche Zeitung

Falsche Polizeibeamte scheitern:Gesundes Misstrauen

Lesezeit: 1 min

Eichenauer Senioren fallen nicht auf Telefon-Trickbetrüger herein

Laut Germeringer Polizei ist die Betrugsmasche der "falschen Polizeibeamten" in den vergangenen beiden Tagen erneut über Eichenau "geradezu exorbitant" hereingebrochen - wie bereits am 9. November vergangenen Jahres. Demnach wurden bevorzugt ältere Mitbürger von Anrufern behelligt, die sich mal als Angehörige des Landeskriminalamts, der Kripo Fürstenfeldbruck wie München oder der Germeringer Polizei ausgaben. Die dreisten Ganoven hätten den Senioren stets die "alte Räuberpistole" aufgetischt, wonach in ihrer Nachbarschaft eingebrochen worden sei und man bei festgenommenen Einbrechern eine Liste sicherstellen konnte, auf der sich die Adresse der jeweils Angerufenen wiederfinden würde, schildert der Polizeibericht. Daher sei es nötig, die Verstecke von Wertsachen und Geld preiszugeben und Geld oder Wertsachen einem Polizisten an der Wohnungstüre zur sicheren Aufbewahrung zu übergeben.

Die andere Variante der Betrüger geht noch einen Schritt weiter, wonach die Angerufenen gleich ihre Ersparnisse von ihrer Bank abheben und im Anschluss unmittelbar Polizeibeamten übergeben sollen, weil die Bankmitarbeiter angeblich mit den Einbrechern unter eine Decke steckten. Diesmal blieben alle Anrufe laut Polizei im Versuchsstadium stecken, weil die angerufenen Senioren die Masche bereits aus der Presse kannten und die Gespräche meist von sich aus vorzeitig und resolut beendeten. Für erwähnenswert hält die Polizei auch die Tatsache, dass die sogenannten "Keiler" am anderen Ende der Leitung darüber sehr erbost gewesen seien. Die Germeringer Polizei ist über diese Entwicklung sehr erfreut, dass Aufklärungskampagnen wie "Leg Auf" ( https://www.polizei.bayern.de/oberbayern_nord/news/presse/aktuell/index.html/321659) langsam Wirkung zeigten und die Erfolgsquote der Trickbetrüger nicht mehr so steil nach oben gegangen sei. Dennoch möchte die Germeringer Polizei Verhaltenstipps noch einmal an die Hand geben: Man solle bei derartigen Anrufen grundsätzlich misstrauisch sein und das Gespräch schnell beenden, ohne persönliche Daten preiszugeben. Dann solle man niemals auf Forderungen eingehen, Geldbeträge zu überweisen, oder gar Geld oder Wertgegenstände Unbekannten persönlich auszuhändigen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5204497
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 13.02.2021 / ch
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.