Süddeutsche Zeitung

Erdrückende Schuldenlast:Gröbenzeller Baufirma ist insolvent

Die Baufirma DHP in Gröbenzell ist pleite, die 22 Mitarbeiter stehen auf der Straße. Nach Angaben des Insolvenzverwalters haben wichtige Baustoffliefereanten, bei denen das Unternehmen in der Kreide stand, die Stundungsvereinbarungen widerrufen. Die fälligen Verbindlichkeiten lagen "deutlich über einer Million Euro", sagte der Rechtsanwalt Björn Baudy aus München der SZ. Weil die Verbindlichkeiten die liquiden Mittel überstiegen, meldete das Unternehmen bereits Mitte Dezember wegen Zahlungsunfähigkeit die Insolvenz an. Was die Ursachen betrifft, so erklärte der Insolvenzverwalter, dass der Betrieb zu lange mit eigenen Arbeitskräften tätig gewesen sei, statt Subunternehmer einzusetzen. Damit sei das Unternehmen "nicht wettbewerbsfähig" gewesen. Bei den Schulden handele es sich um Altlasten aus vergangenen Jahren.

Die Auftragslage sei wie allgemein im Baugewerbe gut gewesen, wenngleich saisontypisch für den Winter aktuell etwas schlechter. Dass die Baufirma bei 22 Mitarbeitern vier Geschäftsführer hatte, sei kein Grund für die Pleite. Einer der Chefs des Unternehmens ist Peter Helfer, der auch die Gaststätte Daxerhof in Olching führt und früher Vizepräsident des TSV 1860 München war. Helfer war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Nach Angaben des Insolvenzverwalters ist eine Sanierung des Betriebes nicht möglich. Es gehe lediglich um die Abwicklung. Den Arbeitern sei bereits gekündigt worden. Die Bauherren suchen sich entweder andere Betriebe, um ihre Projekte fertig zu stellen, oder nehmen unmittelbar Kontakt zu den Subunternehmen auf, die für die DHP tätig waren. Wenn Schäden entstanden sind, gehen diese in die Insolvenzforderungen ein.

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SZ vom 12.01.2018 / bip
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