Süddeutsche Zeitung

Konsum:Engeres Band zwischen Landwirten und Verbrauchen

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Eine neue Genossenschaft plant den Handel im Landkreis neu aufzustellen. Profitieren sollen Erzeuger und Verbraucher gleichermaßen.

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Der Appell klingt energisch. "Deine Region braucht dich", heißt es auf der Einladung der Initiative "Mit Sinn leben" zu einem Informationsabend in Olching. Dahinter verbirgt sich eine "solidarische Einkaufsgenossenschaft", eine "Mitmach-Initiative für unsere Bauern", so der weitere Text auf der Einladung. Etwa 35 Interessierte sind gekommen. "Das waren vor allem engagierte Bürgerinnen und Bürger", sagt Stefan Dreer, der Vorsitzende der Genossenschaft.

"Wir wollen eine Veränderung der Lebensmittelstruktur", fährt er fort. Doch auch Dreer weiß, dass es noch viel zu tun gibt, um das umzusetzen. Erst einmal sucht das Gründer-Trio Mitglieder für die Genossenschaft. "Hundert Mitglieder bis Ende 2024 ist unser Ziel", so Dreer. Er selbst bezeichnet sich als gelernten Landwirt, der auf einem Bauernhof im Allgäu aufgewachsen und auf einem Demeter-Hof in Aichach tätig gewesen ist.

Mitglieder, die der Einkaufsgenossenschaft beitreten wollen, müssen mindestens zwei Anteile zu je 100 Euro zeichnen. Das Credo der Initiative: "Wir glauben, dass die Zeit vorbei ist, in welcher wir immer größere Betriebe nach industriellem Vorbild benötigen. Wir legen großen Wert auf ein nachbarschaftliches Netzwerk." Gesucht werden natürlich auch Landwirte in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Dachau, sowie im Münchner Westen, die die Waren dann für die Mitglieder bereitstellen.

Als Vorteile für die liefernden Bauern führt die Genossenschaft an: Planbare Abnahmemengen, Bezahlung direkt und ohne Umwege, keine Ausbeutung durch den Handel. Dreer überzeugt: "Die Mitglieder zahlen weniger als im Supermarkt und die Erzeuger bekommen mehr Geld, weil der Handel wegfällt." Dazu würden Regional erzeugte Bio-Lebensmittel in höchster Qualität angeboten und die Mitglieder der Genossenschaft wären "Mitgestalter- und Mitunternehmer". Insgesamt käme es zur Stärkung der Region in gegenseitiger Kooperation mit kurzen Transportwegen. Auch können unverpackte Lebensmittel erworben werden.

Sobald das Vorhaben angelaufen ist, wird es einen Abholservice am "Amperhof" in Olching geben. An weitere Verteilstationen ist auch gedacht. Der nächste Infoabend findet am 19. April in Olching statt. Weitere Informationen auf der Internetseite www.mit-sinn-leben.de .

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