Süddeutsche Zeitung

Eichenau:Radtour für den Klimaschutz

Lesezeit: 1 min

Kreis-ÖDP sieht noch viel Verbesserungsbedarf bei Mobilität

Von Julia Bergmann, Eichenau

Mit einer "Klima-Radtour" haben sich die Mitglieder der Kreis-ÖDP am Sonntag auf die Suche nach Angeboten umweltschonender Mobilität gemacht. "Wir sind schon mit vielem zufrieden", erklärte Kreisrat und Umweltreferent Max Keil am Ende der Tour mit etwa 20 Teilnehmern in Eichenau. Vor allem im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs habe sich in den vergangenen Jahren vieles getan. Allerdings gebe es auch einigen Verbesserungsbedarf, so die einhellige Meinung der Parteimitglieder.

Liane Reichardt, Beisitzerin im Kreisvorstand, hatte die Aufgabe, sämtliche Stationen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln abzufahren. Dazu gehörten die Bahnhöfe in Germering, Puchheim und Gröbenzell sowie ein Punkt entlang der geplanten Süd-West-Umfahrung in Olching und das Eichenauer Café Flori, wo ein abschließendes Gespräch stattfand. Reichardts Fazit: Sonntags ist es kaum möglich, direkt von einer Gemeinde in die nächste zu gelangen. "Um von Olching nach Eichenau zu kommen, musste ich erst mit der S-Bahn zurück nach Pasing fahren", erklärt sie. Verbesserungsbedarf sehen die Politiker auch beim Ausbau von Fahrradleihsystemen oder Carsharing-Angeboten auch für Elektroautos. "Ich glaube, dass man dadurch verhindern könnte, dass sich Familien ein zweites Auto holen", sagt Christian Holdt, Kreisrat und Direktkandidat für die Landtagswahl im Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Ost. Sinnvoll fände er einheitliche Systeme im gesamten Kreis, so dass Fahrzeuge in verschiedenen Kommunen ausgeliehen und abgegeben werden können.

Lange Diskussionen gab es an den Stationen in Puchheim und Olching. In Puchheim warteten bereits Vertreter des Senioren- und Behindertenbeirats auf die ÖDP, um über den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs zu sprechen. Die Lösung, der der Puchheimer Stadtrat bereits zugestimmt hat, sei für Menschen mit Einschränkungen nicht annehmbar, da waren sich die Teilnehmer einig. Unmut gab es auch zur Süd-West-Umfahrung. Die Bürgerinitiative Ortsentwicklung Olching (BIOO), deren Mitglieder dort auf die Politiker warteten, beurteilten das Vorhaben als genauso unnötig, teuer und aus ökologischer Perspektive gefährlich wie die ÖDP. Es werde den Individualverkehr nur weiter fördern.

Anlass für die Radtour, so Keil, sei auch die Zwischenbilanz zur Energiewende im Landkreis gewesen. Im Frühjahr war bekannt geworden, dass die Energiewende bis 2030, wie sie sich der Landkreis 2000 vorgenommen hatte, nicht erreicht werden kann. Dabei habe sich auch gezeigt, dass sich gerade im Bereich Mobilität vieles ändern muss.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4163008
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 10.10.2018
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.