Süddeutsche Zeitung

Eichenau:Münsters Perspektiven

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Beim Neujahrsempfang skizziert der Bürgermeister die Zukunft

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Wie gut es doch den Eichenauern geht. Die Gemeinde tut alles, um die Gartenstadt zu erhalten und insbesondere für Kinder, junge Familien und die immer größer werdende Zahl alter Menschen angenehme Bedingungen zu schaffen. Vereine können die Sportstätten und Hallen weiterhin kostenlos benutzen, und der Breitensport wird besonders gefördert. Das alles basiert auf weitgehend im Konsens getroffenen Beschlüssen der Eichenauer Kommunalpolitik, die seit dem vergangenen Jahr eine neue Führungskraft hat. Bürgermeister Peter Münster (FDP), im Juli gewählt und seit September im Amt, streicht bei seinem ersten Jahresempfang für Ehrenamtliche am Montagabend alles heraus, was Eichenau lebens- und liebenswert macht.

Es ist eine Art Antrittsrede, die der neue Bürgermeister hält. "25 Jahre habe ich zugehört, jetzt stehe ich selbst hier", sagt Münster und erinnert damit an seine langjährige Karriere als Gemeinderat. Er würdigt sogleich seinen Vorgänger Hubert Jung (CSU), der 18 Jahre lang die Gemeindegeschicke leitete. Münsters Rede vor 188 geladenen Gästen aus Vereinen und Organisationen vom Asylhelferkreis über die Feldgeschworenen bis hin zu den Rettungsorganisationen hat keinen Titel, aber ein Thema zieht sich durch: Perspektivwechsel. Im vergangenen Jahr habe es schon neue Sichtweisen gegeben, sagte der Bürgermeister, der der Tradition seines Vorgängers folgend die Ereignisse in Eichenau mit denen der Bundes- und der Weltpolitik verknüpft. Der als unmöglich erscheinende Brexit, die unerwartete Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA, Populismus und Rechtsruck in Europa sowie der Terrorismus sind für Münster Aspekte. Die Bundestagswahl im Herbst sieht der Liberale als "Richtungswahl" an.

In diesem Umfeld gilt es für den Bürgermeister, Politik für die Eichenauer zu machen. Dafür bittet Münster seine Gäste in der Friesenhalle stellvertretend für alle im Ort um Unterstützung. Er zeigt eine Perspektive von 50 Jahren auf, in denen sich Eichenau weiterentwickeln könnte. Und das am besten nicht zu Lasten von sozial Schwachen. Wohnungen sollen neu gebaut werden, wenn nötig auch nördlich der Bahnlinie. Dort liegt auch noch eine Möglichkeit, für Gewerbebetriebe Platz zu schaffen. Und so wie es aussieht, seien auch 25 von 100 Eichenauer Firmen interessiert, zu expandieren und sich dort anzusiedeln, zitiert Münster aus einer aktuellen Umfrage.

Eines der großen Ziele, die Münster als Bürgermeister angehen möchte, ist es, arbeiten und wohnen zusammenzubringen. Was sich da alles machen ließe, das wolle der Gemeinderat in einer Klausurtagung im Herbst dieses Jahres besprechen. Dabei immer im Blick: Wie soll Eichenau in 50 Jahren aussehen? Ein nahes Ziel ist ein Ereignis, auf das die Eichenauer etwas länger als gedacht warten müssen: die Eröffnung des Edeka-Marktes an der Hauptstraße. Der Grundstückskauf sei abgeschlossen, berichtet Münster, Edeka rechne mit einem "planmäßigen Baubeginn" und einer Eröffnung des Supermarktes Anfang 2018.

Auf ein Jubiläum in diesem Jahr stimmt Peter Münster die Zuhörer schon mal ein. Schon 25 Jahre besteht die Partnerschaft mit dem ukrainischen Wischgorod, und dieses Ereignis soll angemessen begangen werden.

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Quelle:
SZ vom 11.01.2017
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