Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:FDP unterstützt CSU-Kandidaten

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Liberale verzichten auf eigene Nominierung und wollen für Andreas Lohde Wahlkampf machen.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Freien Demokraten unterstützen bei den Oberbürgermeisterwahlen im März in Fürstenfeldbruck den CSU-Bewerber Andreas Lohde. Das gab Marius Gauland, 37, gemeinsam mit CSU-Chef Lohde bekannt. Der Vorsitzende des gut 50 Mitglieder zählenden FDP-Ortsverbands Fürstenfeldbruck und westlicher Landkreis bestätigte damit, dass auf einen eigenen Kandidaten verzichtet wird. Stadt- und Kreisrat Klaus Wollenberg, 70, der 2014 noch angetreten war, kann diesmal aus Altersgründen nicht mehr kandidieren.

Während Wollenberg am Donnerstagabend noch an der Haushaltssitzung des Kreistags teilnahm, erläuterten Gauland und Lohde die Gründe für diese Kooperation. Bewährt hat sich ihrer Überzeugung zufolge die Zusammenarbeit in den städtischen Gremien, in denen es nicht nur inhaltliche Überschneidungen von CSU und FDP gibt, sondern die CSU-Fraktion Wollenberg, den "FDP-Einzelkämpfer" im Stadtrat, auch unterstützte bei der Vergabe des Finanzreferenten-Postens und ihm die Teilnahme an Sitzungen des Konversions- und Kulturausschusses ermöglichte. Die FDP will Lohde auch im Wahlkampf aktiv unterstützen.

Enge Zusammenarbeit

Lohde, 49, Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes und der Stadtratsfraktion, strich die auch aus seiner Sicht enge Zusammenarbeit mit der FDP seit den Kommunalwahlen 2020 heraus und verwies auf gemeinsam gestellte Anträge wie etwa jene zur Ansiedlung eines Technologiezentrums im Fliegerhorst oder zur Zwischennutzung des einstigen Stadtwerke-Geschäftsführerhauses durch Start-ups. Nicht bei allen, aber doch bei vielen Themen liege man auf einer Linie, strittige Bereiche könne man im gemeinsamen Wahlkampf ausklammern. So befürwortet die CSU bei der Schaffung von Wohnraum eine Mischung aus Geschosswohnungsbau und Einheimischenmodell, während FDP-Ortschef Gauland explizit davor warnt, sich im Wohnungsbau zu sehr auf "billig und hoch" zu konzentrieren und dabei die Bedürfnisse von Familien aus den Augen zu verlieren, die dem Mittelstand zuzurechnen sind. Letztlich liegen beide Parteien beim Wohnungsbau aber nicht weit auseinander.

Ähnlich dürfte es beim Thema Verkehrsbelastung sein. Da plädiert Lohde dafür, die Verlegung der Bundesstraße 2 aus dem Stadtzentrum ergebnisoffen prüfen zu lassen, ohne sich deshalb schon festzulegen auf eine bestimmte Trasse - auch wenn er durchaus eine Tunnellösung im Blick hat. Sichergestellt werden muss seiner Ansicht nach in jedem Fall, dass die Stadt für Autofahrer zugänglich bleibt. Einig sind sich Lohde und Gauland auch, dass Bruck sich mehr Einnahmen erschließen muss - am besten durch die Ansiedlung von Unternehmen, die Gewerbesteuer zahlen.

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