Süddeutsche Zeitung

Beschluss im Gemeinderat:Der Buckel kommt weg

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Schwelle in der Grafrather Hauptstraße schädigt Linienbusse

Von Manfred Amann, Grafrath

Seit Jahrzehnten bewirkt eine gepflasterte Schwelle auf der Hauptstraße, dass man im Bereich der Schule in Grafrath nicht schnell fahren kann, wenn man sein Fahrzeug nicht ramponieren will. Damit soll es nun bald ein Ende haben, denn die neuen Niederflurbusse des ÖPNV setzen manchmal bei der Auf- und Abfahrt zur Schwelle auf. Einige Busfahrer, der Bus-Unternehmer und auch Hermann Seifert, der sich im Landratsamt um die Buslinien kümmert, sind an die Gemeinde herangetreten mit der Bitte, den "hohen Buckel" zu beseitigen. Denn durch ihn nehmen die Busse mit den bodennahen Einstiegen Schaden. Der Gemeinderat hat nun beschlossen, nach Alternativen zu suchen, die den Bussen eine schadensfreie Überfahrt ermöglichen, aber gleichzeitig Autofahrer wie bisher zur Reduzierung der Geschwindigkeit auf Schritttempo zwingen. "Die Sicherheit für die Kinder muss weiterhin absoluten Vorrang haben", verlangte Martin Söltl (Bürger für Grafrath) und bekam Zustimmung. "Man könnte auch der Meinung sein, dass Busfahrer ohne Aufzusitzen über die Schwelle fahren können müssten und nichts tun", sagte Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei), doch laufe man dann Gefahr, dass der Busunternehmer die erst eingeführte Linie 820 nicht mehr befahre. "Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen."

Man könne die Schleifgeräusche des Unterbodens über die Schwellensteine hören, sagte Ingrid Wild (SPD). Die Buslinie von Hechendorf im Landkreis Starnberg bis Fürstenfeldbruck-Buchenau werde gut angenommen und sei nahezu ausgelastet. Als die Schwelle gebaut worden sei, habe es noch keine Niederflurbusse gegeben und es habe wohl auch niemand angenommen, dass Grafrath jemals in das öffentliche Busnetz eingebunden werde, sagte die Zweite Bürgermeisterin. Sie appellierte an die Ratskollegen, eine zukunftsfähige Lösung für vielleicht noch mehr Busse anzustreben. Ins Spiel gebracht wurden eine Abflachung der Schwellenauffahrten, eine niedrigere Aufpflasterung der Straße, eine Verschwenkung oder Verengung der Fahrbahn sowie der Einbau einer Rinne statt einer Erhöhung. Da es eine Vielzahl von Möglichkeiten gebe, wurde Bürgermeister Kennerknecht schließlich beauftragt, von einem Fachplaner Lösungsvorschläge erarbeiten zu lassen.

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Quelle:
SZ vom 19.09.2018
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