Süddeutsche Zeitung

Bauprojekt:Mit Spaten und Herzchen

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Grafrath beginnt mit dem Anbau für die offene Ganztagsschule. Die Kosten belaufen sich auf 2,6 Millionen Euro

Von Manfred Amann, Grafrath

Es ist üblich, dass Bauherren wie Bürgermeister oder Schulleiter mit einem Spatenstich den Baubeginn eines öffentlichen Gebäudes anzeigen. In Grafrath, wo der Schulverband einen Anbau errichten lässt, um die räumlichen Voraussetzungen für die Umwandlung der Grund- in eine offene Ganztagsschule zu erfüllen, durften Kinder der Mittagsbetreuung "Mitti" den ersten Spatenstich setzen und einige fingen mit Freude auch gleich an zu buddeln. Voraussichtlich bis zum Beginn des Schuljahres 2018/2019 sollen die Kinder dort tagsüber nach dem Unterricht betreut werden. Wie Bürgermeister Markus Kennerknecht informierte, wird die "Mitti" dann darin aufgehen, zum Vorteil der Eltern, denn der freiwillige Besuch kostet im Gegensatz zur Mittagsbetreuung nichts. Kennerknecht dankte insbesondere den Leitern von Schule und Kindertagesstätte, den Gemeinderäten, den Mitarbeitern der Verwaltungsgemeinschaft und den Bürgermeistern der dem Schulverband angehörenden Kommunen, Thomas Totzauer, Schöngeising, und Sandra Meissner, Kottgeisering, für ihre Unterstützung.

Und die Kinder bedankten sich bei allen mit einem gebastelten Oktoberfest-Herzchen. Bereits zu seinem Amtsantritt 2014 sei klar gewesen, dass die von einem Verein geführte Mittagsbetreuung aus allen Nähten platze, berichtete Kennerknecht. Während der Überlegungen, wie man Abhilfe schaffen könne, sei dann bekannt geworden, dass der Freistaat Bayern das Netz an Ganztagsschulen stärker ausbauen wolle und dafür auch Fördermittel bereitstelle. Daraufhin hätten sich Gemeinde- und Schulverbandsräte dafür ausgesprochen, dem Modell zu folgen und die Schule um einen Anbau zu erweitern, um die notwendigen Räumlichkeiten für Mittagessen, Seminare und Fachunterrichte vorhalten zu können. Außerdem sei in langen Verhandlungen beschlossen worden, auch in den Bestandsgebäuden Veränderungen vorzunehmen und zum Beispiel die Verwaltung in den neuen Anbau zu verlagern.

Im Anbau werden 160 Betreuungsplätze einschließlich einer Mensa für die Mittagverpflegung und für Veranstaltungen geschaffen, die ganz oder zeitlich begrenzt gebucht werden können. Einen Zwang zur Ganztagsbetreuung, wie bei der geschlossen Ganztagsschule, gibt es nicht. Die Kosten sind mit 2,6 Millionen beziffert. "Etwa eine weitere halbe Million wird der Umbau in der alten Schule kosten", schätzt Kennerknecht.

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Quelle:
SZ vom 27.09.2017
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