Althegnenberg: Anschluss verloren

Stundentakt an Werktagen für den Landkreis-Westen verzögert sich

Die seit mehr als 20 Jahren vom Verkehrsausschuss für den nordwestlichen Landkreis geforderte und von Staatsregierung und Bahn mehrmals versprochene Einführung des Stundentaktes an Werktagen in Mammendorf, Haspelmoor und Althegnenberg wird wohl später als geplant Realität. Auf eine Anfrage der Grünen im Landtag heißt es zwar, die stündliche Bedienung von Althegnenberg und Haspelmoor werde voraussichtlich im Dezember 2028 mit der Inbetriebnahme der zweiten S-Bahn-Stammstrecke eingeführt (Mammendorf ist offenbar in der Stellungnahme gar nicht erwähnt).

"Das Ganze grenzt langsam an Sarkasmus", findet Grünen-Landtagsabgeordneter Martin Runge. Denn weder Staatsregierung noch Bahn gingen noch davon aus, dass dieser Termin für den S-Bahnausbau zu halten sei. Wie der Geschäftsführer des Verkehrsausschusses unlängst in einem Schreiben an die Staatsregierung anführte, macht bereits 2032 als realistischeres Fertigstellungsjahr die Runde. Auch für die Grünen in Althegnenberg ist das inakzeptabel. "Der Ausbau der Infrastruktur wird seit Jahrzehnten von den Staatsregierungen verschlafen, obwohl CSU-Ministerpräsident Markus Söder selbst den flächendeckenden Stundentakt in seiner Regierungserklärung angepriesen hat", klagt Gemeinde- und Kreisrat Andreas Birzele. Seit Jahren nähmen die Fahrgastzahlen an den drei Bahnhöfen zu, doch der Bedarf an mehr Zuhalten werde einfach ignoriert. Obwohl laut Staatskanzlei auf allen drei Bahnhöfen schon jetzt die Voraussetzungen für den Stundentakt gegeben seien und kein zusätzliches Zugmaterial benötigt würde, werde man weiterhin nur vertröstet und hingehalten. Es sei "eine Sauerei, die Gemeinden so am langen Arm verhungern zu lassen". "Die Leidtragenden sind die Pendler", so Birzele.