Süddeutsche Zeitung

Von der Alm nach Au:Heimatverbunden

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Nach zwei Wintern als Hüttenwirte im Chiemgau sind Andrea und Ralph Mion zurückgekehrt. Nun führen sie ein Bauernhofcafé bei Reichertshausen

Von Katharina Aurich, Au

Unübersehbar steht das Bauernhofcafé Doblmair an der Bundesstraße B 301 zwischen Attenkirchen und Au am Ortseingang von Reichertshausen. Von Freitag bis Montag können dort Gäste von acht bis 18 Uhr verweilen und genießen. Bisher bewirtete die Kreisbäuerin Rosi Westermair das Café, doch seit Oktober hat sie es an Andrea und Ralph Mion verpachtet. Das Gästehaus Doblmair läuft jedoch weiter unter der Regie von Westermair.

Die neuen Pächter setzen auf frische Produkte und eine kleine Speisekarte, alles wird von der gelernten Hauswirtschaftsmeisterin Andrea Mion selbst zubereitet. Ihr Mann Ralph übernimmt den Service. Ein besonderer Leckerbissen sind die Kuchen und Torten, die der Sohn der beiden, ein gelernter Konditormeister, herstellt. Mit dem Bauernhofcafé erfüllen sich die Mions einen Traum. "Jetzt können wir mit dem Bauernhofcafé unsere Heimatverbundenheit und den Wunsch, zusammenzuarbeiten, weiter leben", erklären die Beiden auf ihrer neuen Internetseite www.cafedoblmair.de.

Dass sie gut zusammenarbeiten können, wissen sie, seitdem sie zwei Winter lang eine Hütte im Chiemgau bewirtschaftet haben. Aber dann zog es sie wieder in ihre alte Heimat, denn vor dem Aufbruch in die Berge lebte das Paar mit seinen beiden Söhnen in Au. Andrea Mion war Mitglied im Gemeinderat und baute die Bücherei auf, ihr Mann Ralph hatte einen stressigen Job im IT-Bereich, war ständig auf Autobahnen unterwegs, erzählt Andrea Mion.

Damit machten die beiden, die seit 35 Jahren ein Paar sind, jedoch Schluss und änderten ihr Leben radikal. Sie wollten zusammen arbeiten und sich auf das Wesentliche ohne Stress konzentrieren. Zunächst half Andrea Mion im Café aus, dies war dann die Gelegenheit für Westermair, die schon länger überlastet war, den Betrieb an jemanden ihr Bekannten zu verpachten.

Die Mions überlegten nicht lange und ergriffen die Chance, in ihrer alten Heimat etwas Eigenes aufzuziehen. "Wir bieten einen kleinen Mittagstisch mit wechselnden Gerichten an, dazu gehören eine Mehlspeise und ein vegetarisches Gericht," beschreibt Andrea Mion, die schon immer leidenschaftlich gerne kochte, ihr Konzept. Der Gastraum hat 60 Plätze, darüber befindet sich der Veranstaltungsraum, in dem ebenfalls 60 Personen Platz haben und der für Familien- oder Weihnachtsfeiern gebucht werden kann. Bedienungen für Stoßzeiten zu bekommen, sei kein Problem, so Mion, da Westermair einen gut eingespielten Personalpool für die Wochenenden aufgebaut habe. Besonderen Wert legt die neue Chefin auf ihr ansprechendes Frühstücksangebot. Das Paar ist überzeugt, dass sich ihr Café gut entwickeln und von Handwerkern, Vertretern und am Wochenende von Familien und Ausflüglern für eine Stärkung angesteuert wird.

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Quelle:
SZ vom 21.10.2016
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