Süddeutsche Zeitung

Voller Tatendrang:Eine Lebensaufgabe

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Nach 20 Jahren an der Spitze wird Hans Stanglmair einmal mehr als Vorsitzender der Moosburger Solarfreunde bestätigt. Amtsmüde ist er noch lange nicht, bei der Umsetzung der Energiewende gebe eine Menge zu tun

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

Seit mittlerweile 20 Jahren ist Hans Stanglmair Erster Vorsitzender der Moosburger Solarfreunde. Ein Amt, das ihm in dieser Zeit zur Lebensaufgabe geworden ist. Und er denkt noch lange nicht an einen Ruhestand, "2019 muss ein Jahr der Taten werden", sagte er am Donnerstag auf der Jahreshauptversammlung des Vereins in der Moosburger Kegelhalle. Denn trotz eines arbeitsreichen und erfolgreichen Jahres 2018 gibt es nach Überzeugung der Solarfreunde noch eine Menge zu tun, um die Energiewende zu schaffen. Hans Stanglmair und seine drei Stellvertreter Gerhard Scholz, Ansgar Wübbels und Andreas Mayerthaler sowie Kassier Sebastian Keller wurden einstimmig wieder gewählt.

Bei der Energiewende gehe es beileibe nicht nur um Kilowattstunden und Technik, sagte Stanglmair, sondern um die Lebensumstände und die Zukunftsaussichten der Menschen. Bei den Solarfreunden Moosburg, die sich mit ihrer "Solarstadt Moosburg" als "Marke Moosburg" einen überregionalen Ruf erworben haben, ist dies längst erkannt. In unermüdlicher Aufklärungsarbeit mit Vortragsabenden, Exkursionen, der Ausrichtung der "Moosburger Solartage", der Errichtung einer zweiten vereinseigenen Fotovoltaik-Anlage, einer - noch - aktiven Jugendgruppe, den Solarfreundinnen und einer Interessensgruppe E-Mobilität sind die Solarfreunde das ganze Jahr über präsent.

Zwölf neue Mitglieder haben deren Zahl auf 472 erhöht. Doch der Schlingerkurs von Bund und Land Bayern in Sachen Energiewende zeige auch in Moosburg seine Spuren, so Stanglmair. Der Zubau an Solaranlagen sei im Jahr 2018 sehr gering ausgefallen. 936 Solarstromanlagen und 1450 Solar-Wärmeanlagen in den Gemeindegebieten Moosburg, Mauern und Wang hat die letzte jährliche Kartierung ergeben. Es könnten mehr sein. Die an sich sehr gute Moosburger Solarförderung werde immer noch zu wenig nachgefragt, heißt es. Als Erfolg verbuchen die Solarfreunde das Förderprogramm für Neubauten ohne Öl und Gas im Neubaugebiet "Amperauen". Dieser Grundsatz solle künftig für alle Neubaugebiete gelten, haben die Solarfreunde den Moosburger Stadträten ans Herz gelegt.

Im geplanten Veranstaltungsprogramm bis zum Sommer sind 15 Veranstaltungen vorgesehen, darunter auch wieder die Moosburger Solartage am 13. und 14. April, die sich längst zu einem regionalen Highlight entwickelt haben. Fachvorträge bieten umfassende Informationen. Viele praxisnahe Angebote unterstützen und motivieren zur persönlichen Energiewende und zum "Klimaschutz konkret". Schwerpunkte des Veranstaltungsprogramms sind in diesem Jahr Informationen für den Neubau von Gebäuden und auch die Elektromobilität.

Die Neuwahlen bei den Moosburger Solarfreunden führten Moosburgs Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier und Vizebürgermeister Josef Dollinger problemlos durch. Sebastian Kellers Kassenbericht über ein Gesamtvermögen von knapp 50 000 Euro fand ungeteilte Zustimmung. Revisor Kurt Stanglmeier rügte lediglich die gelegentlich ausgeübte "Zettelwirtschaft", was dem Vorsitzendem Hans Stanglmair aber keine Sorgenfalten bereiten sollte. Eher schon, dass Andreas Mayerthaler als Leiter der "jungen Solarfreunde" ein mögliches Ende der Jugendgruppe wegen Nachwuchsmangel befürchtete.

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SZ vom 19.01.2019
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