Süddeutsche Zeitung

Umbau am Freisinger Bahnhof:Bahnsteige werden verkürzt

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Die Stadträte kritisieren die geplante Maßnahme, sie befürchten eine Verschlechterung. Positiv sehen sie das neue Bodenleitsystem.

Von Petra Schnirch, Freising

Die "DB Station & Service AG" plant einige Umbauten am Freisinger Bahnhof. Größter Eingriff wird der Rückbau der Bahnsteige um gut 60 Meter auf dann 320 Meter sein. Außerdem erhalten sie ein neues Pflaster und ein Leitsystem für Sehbehinderte. Letzteres begrüßte der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt. Die kürzeren Bahnsteige sehen die Stadträte dagegen kritisch. Manfred Drobny (Grüne) warnte davor, sich die Möglichkeit zu verbauen, dass längere Züge in Freising halten. Die Stadt wird ihre Bedenken in einer Stellungnahme formulieren und bittet um Informationen, ob dies zu einer Verschlechterung führten könnte.

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (Freisinger Mitte) betonte, dass Freising für den überregionalen Bahnverkehr immer bedeutender werde und nannte als Beispiel die Verbindung von München nach Prag. Über die Neufahrner Kurve und die Walpertskirchener Spange auf Erdinger Seite werde es künftig zudem möglich sei, bis Salzburg zu fahren, ergänzte Rüdiger Jürgens, der im Rathaus für die Tiefbauplanung zuständig ist. Er will in dieser Sache noch einmal nachhaken.

Ab April finden die Arbeiten nachts statt

Ausgeführt werden sollen die Arbeiten im Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni 2019 - und zwar ausschließlich nachts zwischen 23.15 und sechs Uhr, um den Zugverkehr nicht zu beeinträchtigen. Robert Weller (Freie Wähler) befürchtete, dass es vor allem während des Abbruchs der Bahnsteige im südlichen Bereich des Bahnhofs zu Lärmbelastungen in den nahe gelegenen Wohnvierteln kommen könnte. Auch die Signale, welche die Arbeiter warnen, wenn sich ein Zug nähert, könnten störend sein, ergänzte Jürgens.

Sehr positiv bewertet die Stadt, dass nun auf der gesamten Bahnsteiglänge ein taktiles Bodenleitsystem angebracht werden soll, bisher ist dies nur im überdachten Bereich der Fall. Sie bittet darum, diese Orientierungshilfe auch an den Treppen und in den Unterführungen fortzuführen. Robert Weller regte außerdem an, wegen einer dritten Unterführung im Süden vorzufühlen, was Eschenbacher aber für wenig realistisch hielt. Für Verwunderung sorgte die Tatsache, dass für die Baustelle eine Fläche am Busparkplatz an der Korbiniansbrücke eingerichtet werden soll, um Abbruchmaterial zu lagern. Die Zufahrt zur Baustelle soll jedoch über den alten Güterbahnhof und den Regionalbusbahnhof erfolgen und liegt somit drei Kilometer entfernt.

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