Süddeutsche Zeitung

Thalhausen:Grüne wollen Raserei stoppen

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Erfolg für Klaus Lüchau, der sich seit Monaten für einen sicheren Schulweg in Thalhausen engagiert: Die Grünen wollen die Gemeinde zur geschlossenen Ortschaft manchen.

Sabina Dannoura

Seit Monaten engagiert sich Klaus Lüchau dafür, Kindern ein gefahrloses Überqueren der Staatsstraße 2084 in Thalhausen zu ermöglichen. Der streitbare Vater wird in diesem Kampf jetzt auch von der Freisinger Kreistagsfraktion der Grünen unterstützt. Bereits am heutigen Freitag wird Fraktionssprecherin Birgit Huber-Metz aktiv: Sie übergibt die mehr als 400 Unterschriften, die Lüchau und weitere Eltern gesammelt haben, dem Freisinger Landrat Michael Schwaiger.

"Stoppt die Raserei durch Thalhausen" heißt die Unterschriftensammlung, in der die Forderung einer Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 60 im Mittelpunkt steht. Weil die Ortschaft am Rande der Staatsstraße liegt, ist das Tempo nicht auf innerörtliche 50 Stundenkilometer beschränkt, sondern nur auf 70. Staatliches Bauamt, Landratsamt und Polizei haben zuletzt bei einem Lokaltermin bekräftigt, dass sie die bestehende Obergrenze für ausreichend halten, und berufen sich dabei auf nur wenige beanstandete Fahrzeuge bei Kontrollen.

Die Grünen unterstützen hingegen den dreifachen Vater: "Wie kriegt man den Verkehr langsamer? Da wollen wir ansetzen", sagt Birgit Huber-Metz. Die einfachste und beste Lösung sei es, eine geschlossene Ortschaft auszuweisen. Ob dies von der Gemeinde Kranzberg bei einer Staatsstraße und unter den konkreten Bedingungen - keine durchgängige Bebauung auf beiden Straßenseiten - rechtlich machbar sei, werde Landtagsabgeordneter Christian Magerl prüfen.

Klaus Lüchau ist am Mittwoch in die Sitzung der Grünen-Kreistagsfraktion eingeladen worden und konnte dort seine Forderungen erläutern. "Wir wollen sein Engagement begleiten und ein Zeichen setzen, dass sich auch der Landkreis für eine Temporeduzierung in Thalhausen einsetzt, mit Hilfe eines Ortsschilds", so die Grünen-Sprecherin. Zumal mehr als 8000 Fahrzeugbewegungen auf dieser Staatsstraße "viel sind - jedenfalls mehr als in der Marktgemeinde Au, das eine Ortsumfahrung bekommt", zieht Huber-Metz einen Vergleich.

Und schließlich: Mehr als 400 Unterschriften seien "ein Signal", das dem Landrat nahe gebracht werden solle. Der wirke angesichts der Hartnäckigkeit des Thalhausener Vaters mittlerweile "genervt", so Huber-Metz. Sie hofft, Michael Schwaiger dennoch für das Anliegen zu gewinnen.

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Quelle:
SZ vom 01.10.2010
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