Süddeutsche Zeitung

Staugefahr:Ungemütliche Zeiten für Pendler auf der A 9

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Nach Ostern beginnen die Arbeiten zur Standstreifenfreigabe zwischen dem Dreieck Holledau und Allershausen. Zudem sollen 27 Brücken und Unterführungen saniert werden.

Von Petra Schnirch, Allershausen/Kranzberg

Nach Ostern wird es für Pendler auf der A 9 wieder ungemütlich: Dann beginnen die Arbeiten zur Standstreifenfreigabe zwischen dem Autobahndreieck Holledau und Allershausen. Vor allem im Berufsverkehr werden die Autofahrer, das hat sich während der ersten Bauabschnitte gezeigt, deutlich länger im Stau stehen als sonst. Etwas mehr Zeit müssen auch Zulieferer von und ins Kranzberger Gewerbegebiet einplanen, denn gleichzeitig werden die beiden Autobahnbrücken bei und in Leonhardsbuch abgerissen und erneuert.

Direkt nach den Ferien will die Autobahndirektion Südbayern mit dem Aufbau der 17 Kilometer langen Verkehrsführung beginnen, mit Vorarbeiten müssen Autofahrer schon von Mitte März an rechnen. Dann werden bereits Markierungen aufgebracht und die Beschilderung aufgestellt. Planer und Baufirmen stehen unter enormen Zeitdruck. Spätestens Ende Oktober soll alles fertig sein. Deshalb wird rund um die Uhr gearbeitet, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Auch die beteiligten Firmen stellt das wegen des hohen Personalbedarfs vor Herausforderungen.

Während der Bauzeit stehen immer drei Fahrspuren pro Fahrtrichtung zur Verfügung, wie die Autobahndirektion versichert. In den kommenden Monaten wird nicht nur die Standspur befestigt, auch der Fahrbahnbelag wird komplett erneuert. Außerdem entstehen 24 Nothaltebuchten und auch 27 Brücken und Unterführungen lässt die Autobahndirektion sanieren.

Eine dieser Brücken befindet sich bei Leonhardsbuch. Sie dient als schnelle Verbindung von der Autobahnausfahrt Allershausen ins Kranzberger Gewerbegebiet. Mit dem Abriss soll Anfang April begonnen werden. Die Strecke ist deshalb voraussichtlich von 4. April bis 23. September gesperrt. Werktags nutzen sie im Schnitt 750 Fahrzeuge pro Richtung, am Wochenende sind es je 300 bis 400, das hat eine Zählung der Gemeinde Kranzberg ergeben. Die Umleitung erfolgt nun über Hagenau von und zur Kreisstraße FS 6 oder über Kranzberg und Eberspoint zur Staatsstraße 2084.

Die Strecke über Hagenau und Leonhardsbuch ist lediglich 1,5 Kilometer länger als der kürzere Weg direkt über die Autobahn. Sorgen bereitet der Gemeinde aber, dass sie am Kranzberger Kinderhaus an der Ringstraße vorbeiführt. Sollte es Probleme geben, werde man in der Tempo-30-Zone dort verstärkt kontrolliert, kündigt Verwaltungsleiter Klaus Burgstaller an. Möglicherweise wird auch der Schleichverkehr über die für Autos eigentlich gesperrte Jobsterstraße Richtung Allershausen zunehmen. Abgerissen wird auch die Brücke in Leonhardsbuch, dies trifft vor allem Landwirte, die nun ebenfalls größere Umwege in Kauf nehmen müssen.

Bauarbeiten in zwei Phasen

Auf der Autobahn selbst unterteilt die Autobahndirektion die Bauarbeiten in Fahrtrichtung München wegen der beengten Platzverhältnisse in zwei Phasen. Von April bis Ende Juni wird die linke Fahrbahnhälfte auf den ganzen 17 Kilometern erneuert, anschließend bis Oktober die rechte Seite. Danach sollte es auf der A 9 deutlich weniger Probleme geben - auf der gesamten Strecke vom Dreieck Holledau bis zum Kreuz Neufahrn kann in Spitzenzeiten dann der Seitenstreifen als vierte Spur für den Verkehr freigegeben werden.

Eigentlich hätte der letzte Bauabschnitt bereits 2015 abgeschlossen werden sollen, die Autobahndirektion zog andere Projekt jedoch vor. Die Autobahnanrainer hoffen, dass sich die Zahl der Staus auf der viel befahrenen Strecke von Herbst 2016 an erheblich verringern wird - und damit auch der Ausweichverkehr über die Dörfer. In den kommenden Monaten aber könnte dieser wegen der Bauarbeiten zunächst einmal zunehmen. Die Kosten für den letzten Bauabschnitt liegen bei etwa 60 Millionen Euro. Informationen zur Baustelle einschließlich Webcams finden Interessierte auf der Internetseite www.a9.bayernde.

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SZ vom 09.03.2016
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