Süddeutsche Zeitung

Schottenhamel gibt auf:Neuer Wirt im "Weihenstephaner am Dom"

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Harald Schrott übernimmt die von der Staatsbrauerei für viel Geld renovierte Gastronomie

Kerstin Vogel

Das Restaurant "Weihenstephaner am Dom" bekommt Anfang Mai einen neuen Pächter: Übernehmen wird die Gastronomie Harald Schrott, der sich in den vergangenen zehn Jahren bereits mit der Villa Murano am Murner See einen Namen gemacht hat. Er löst den bisherigen Wirt Michael Schottenhamel, Mitglied der ältesten Münchner Wiesn-Dynastie, ab. Dessen Zusammenarbeit mit der Staatsbrauerei Weihenstephan als Besitzerin des Lokals verlief dem Vernehmen nach wohl für beide Seiten nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte.

Dabei hatten das Münchner Gastrounternehmen Schottenhamel und die Brauerei durchaus große Hoffnungen in das neue Restaurant gesetzt. Mit "bayerischer Crossover-Küche" wollte man Einheimischen wie Touristen von November 2010 an endlich eine Gelegenheit zur Einkehr auf dem altehrwürdigen Freisinger Domberg geben. Die Staatsbrauerei investierte stolze 1,5 Millionen Euro in den Umbau des Gewölbes neben dem Dom-Gymnasium, nun aber trennt man sich und setzt künftig auf den 46-jährigen, aus Wackersdorf stammenden Gastronomen Schrott.

Der wiederum ist begeistert von Freising und hält die Stadt "für einen der besten Standorte in ganz Deutschland" - wegen der Nähe zu München, zum Flughafen, aber auch wegen des Potentials, das die Stadt mit ihren kirchlichen und kulturellen Einrichtungen selber zu bieten hat, wie er sagt. Schrott will den Namen "Weihenstephaner am Dom" beibehalten und auch an der Einrichtung des Restaurants nicht viel ändern, nur "für ein wenig mehr Atmosphäre" will er mit seinen Leuten sorgen. Außerdem müsse die Gastronomie auf dem Domberg bekannter werden, so seine Einschätzung.

Neuer Küchenchef dort wird Jan Ludwig, der schon im Yachtclub Tegernsee und im Bayerischen Löwen in München gekocht hat - und er wird laut Schrott "neue deutsche Küche mit regionalem, bayerischem und internationalem Einschlag" bieten. Man wolle künftig jedermann in Freising ansprechen, so der neue Pächter: "Vom Aktenkoffer bis zum Rucksack." Auch Kaffee und Kuchen soll es geben, außerdem einen günstigen Mittagstisch - und abends a la carte. Und: Schrott will die Arbeit in der Villa Murano weitgehend einem Geschäftsführer überlassen und künftig den Großteil seiner Arbeitszeit in Freising verbringen. Fünf Tage die Woche, so schätzt er, weshalb er nun noch eine Wohnung in der Domstadt sucht.

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Quelle:
SZ vom 11.04.2012
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