Süddeutsche Zeitung

Neufahrner Freizeitpark:Langsam kehrt wieder Leben ein

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Die Freizeiteinrichtungen im Gewerbegebiet am Römerweg öffnen nach der Corona-Zwangspause nach und nach wieder. Einen Schub erhoffen sich die Geschäftsleute, wenn auch das Kino als Besuchermagnet Anfang Juli seinen Betrieb aufnimmt.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der Neustart läuft noch etwas in Zeitlupe. "Wir fliegen wieder", sagt Patrick Bachmeier von der "Flystation". Aber es gelten erst einmal reduzierte Öffnungszeiten und das Interesse, den freien Fall beim Fallschirmsprung in einem Windkanal nachzuempfinden, ist derzeit auch wegen des Biergartenwetters überschaubar: "Es könnte schon noch mehr sei, um die Corona-Löcher zu stopfen."

Auch in die anderen Freizeiteinrichtungen im Neufahrner Gewerbegebiet am Römerweg kehrt nur nach und nach Leben zurück. Die Virtual-Reality-Location zum Beispiel, in der die Besucher sich mit speziellen Brillen in einer virtuellen Umgebung bewegen, macht erst von diesem Wochenende an "stückchenweise wieder auf". So drückt es Betreiber Korbinian Gritz aus.

Bis alles wieder richtig rund läuft, werden wohl noch ein paar Wochen vergehen. Einige Erwartungen setzt man in die Wiederöffnung des Kinos, die für 1. Juli geplant ist. Das Cineplex gilt als Besuchermagnet in dem Gebäude, welches der Familie Gritz gehört. Wenn dort wieder etwas los ist, "dann werden die Leute realisieren, dass es uns noch gibt", hofft auch Nachbar Patrick Bachmeier.

"Das Infektionsrisiko ist praktisch gleich Null"

Mögliche Bedenken, dass sich Corona-Viren im Windkanal gut verbreiten könnten, versucht er jedenfalls schon im Vorfeld zu zerstreuen. In dem Tunnelsystem werde die Luft in 40 Sekunden komplett ausgetauscht. "Das Infektionsrisiko ist praktisch gleich Null", genauso wie beim richtigen Fallschirmspringen, betont der "Flystation"-Geschäftsführer. Gritz verweist ebenfalls auf den ständigen Frischluftaustausch in den Einrichtungen.

Hinzu kommen die üblichen Hygiene- und Abstandsregeln. Für die Virtual-Reality-Location bedeuten sie laut Gritz gar keine so große Umstellung: Ständige Desinfektionen etwa der VR-Brille seien schon immer Standard gewesen, die Spieler müssten ohnehin Abstand halten, und sie treten in der Regel auch als Gruppe an. "VR ist eigentlich das Coronakonformste, was es gibt", sagt er. Dass der Betrieb erst nach und nach hochgefahren wird, erklärt er mit kleineren Umbauten und technischen Umstellungen für neue Spiele.

Die "Escape-Rooms" sind neu gestaltet

Noch mehr umgekrempelt wurde in den "Escape-Rooms, in die Teams sich einsperren lassen und gemeinsam knifflige Rätsel lösen. Die bisherigen Betreiber haben aufgehört, den Wechsel nahm Familie Gritz zum Anlass für bauliche Veränderungen und eine Neugestaltung der Räume. Am 1. Juli sollen die ersten Besucher eingelassen werden.

Bei den Bowlingbahnen könnte es noch ein paar Tage länger dauern. Es fehlen noch Ersatzteile, die zum Teil aus Asien oder Amerika geliefert werden. Wegen fehlender Frachtkapazitäten komme es zu Wartezeiten, sagt Korbinian Gritz.

Zumindest an den Wochenende bereits wieder geöffnet ist die "Lasertag"-Anlage eines Mieters der Familie Gritz: In einer Art modernem Räuber-und-Gendarm-Spiel geht man mit "Phasern" auf Punktejagd und versucht, Sensoren auf den Westen der Gegenspieler per Infrarotlicht zu markieren ("taggen").

Die seit einiger Zeit geplanten "Pakete" mit Kombi-Tickets für Besucher verschiedener Einrichtungen gibt es zwar noch nicht. Aber man habe eine "interne Regelung", erklärt Gritz: Wer bereits in einer Einrichtung im Komplex war, bekommt in der nächsten Rabatt.

Auch die Lokale kehren nach der Corona-Zwangspause langsam zum Normalbetrieb zurück: Voraussichtlich in der zweiten Juliwoche macht die Sportsbar wieder auf. Das Personal sei noch da, berichtet Gritz. Man habe während der vergangenen Monate "geschaut, dass alle über die Runden kommen". Auf der Suche ist indessen der neue Betreiber des Restaurants, das zuletzt renoviert und umgebaut wurde: Es fehlt noch ein Koch.

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Quelle:
SZ vom 19.06.2021
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