Süddeutsche Zeitung

Mobilitätskonzept Freising:Bis zu 40 Prozent Förderung für Lastenräder

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Maximal 1000 Euro gibt es, auch für E-Lastenbikes, die mit Ökostrom betrieben werden. Wer sein Rad mit anderen teilt, bekommt noch mehr Geld. Antragsberechtigt sind Privatleute, Firmen, Vereine und Eigentümergemeinschaften.

Von Kerstin Vogel, Freising

Im März dieses Jahres hatte die Stadt unter der Überschrift "Freising - nachhaltig mobil" ihr neues Mobilitätskonzept vorgestellt. Seither kann man die dort auf 261 Seiten festgehaltenen Absichtserklärungen auf den Internet-Seiten der Stadt nachlesen - und der Finanzausschuss hat am Montag die Umsetzung einer ersten von insgesamt 30 Maßnahmen beschlossen. Vorausgesetzt, dass auch der Stadtrat noch zustimmt, wird es vom 1. September an eine kommunale Förderung für Lastenräder und -anhänger in Freising geben. Ausdrücklich sind auch elektrisch unterstützte Fahrzeuge in das Programm einbezogen.

Die Richtlinien für diese Förderung wurden in den vergangenen Wochen und Monaten von der Verwaltung und den Agenda-Gruppen der Stadt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Fahrradhändlern erarbeitet, wie Klimaschutzmanagerin Marie Hüneke den Mitgliedern des Finanzausschusses schilderte. Orientiert habe man sich dabei an den Förderrichtlinien von Kommunen, in denen der Kauf von Lastenrädern bereits finanziell unterstützt werde, wie das beispielsweise in Pfaffenhofen, Dachau, Wolfratshausen oder der Stadt München der Fall sei. Wegen der hügeligen Topografie der Stadt Freising würden sich vorwiegend elektrisch unterstützte Lastenräder anbieten, so Hüneke weiter, auch wenn diese kostenintensiver seien als rein mit Muskelkraft betriebene Varianten. Allerdings sei eine Förderung elektrisch betriebener Fahrzeuge nur möglich, wenn nachweislich Ökostrom bezogen werde.

Lastenpedelecs werden mit bis zu 1000 Euro gefördert, die gemeinsame Nutzung mit bis zu 1500

Einkommensschwachen Haushalten sollen bei entsprechendem Nachweis erhöhte Fördersätze eingeräumt werden - und als eine weitere Besonderheit des Freisinger Förderprogramms erklärte Hüneke, dass Fahrzeuge, die nachweislich zum Verleih zur Verfügung gestellt würden, mit höheren Summen gefördert werden könnten. Damit wolle man spezielle Anreize für eine gemeinschaftliche Nutzung und den Verleih von Lastenrädern und -anhängern schaffen. Hüneke: "Das macht mehr Sinn, als wenn sich jeder selber eins kauft, das er dann wieder irgendwo abstellen muss." So gibt es beispielsweise bei Lastenpedelecs eine Förderung von 25 Prozent der Kosten (maximal 1000 Euro), wird es ein "Sharing"-Fahrzeug kann der Kauf mit 35 Prozent der Kosten (maximal 1500 Euro) unterstützt werden. Generell bewegen sich die Fördersätze für die verschiedenen Varianten zwischen 25 und 40 Prozent.

Eine besondere Prämie von 500 Euro wird dann noch ausbezahlt, wenn mit dem Kauf eines Lastenfahrrads oder -anhängers gleichzeitig ein mit Benzin oder Diesel betriebenes Fahrzeug stillgelegt wird. Antragsberechtigt sind Privatpersonen ebenso wie Gewerbetreibende, Unternehmen, Freiberufler, gemeinnützige Vereine oder etwa Wohnungseigentümergemeinschaften. Pro Haushalt oder Institution kann nur ein Fahrzeug gefördert werden. In dem Topf, den die Stadt dafür bereithält, stehen für dieses Jahr noch 20 000 Euro bereit. Diese Summe kann in den kommenden Jahren dem Bedarf angepasst werden.

Die Mitglieder des Finanzausschusses begrüßten das Förderprogramm unisono und formulierten als Idealvorstellung, dass in jedem Stadtteil mindestens ein Lastenfahrrad zum Ausleihen bereitstehe. Tatsächlich könnten auch Fahrradhändler das Programm nutzen und derartige Fahrzeuge zum Verleih anbieten, erklärte Hüneke. Eine Übersicht mit allen Standorten solcher "Garagen" könnte sich später auf der Homepage der Stadt Freising finden.

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Quelle:
SZ vom 24.07.2019
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