Süddeutsche Zeitung

Haushalt:Düstere Aussichten

Marktgemeinde Au muss von 2025 an wieder Schulden machen.

Gebeutelt durch hohe Personalkosten und die erneut gestiegene Kreisumlage: Die Marktgemeinde Au muss, wie so viele Gemeinden im Landkreis Freising, heuer ihre Rücklagen plündern. Mit einem Betrag von 3,26 Millionen Euro kann immerhin eine Neuverschuldung vermieden werden. Der Marktgemeinderat hat den von Kämmerin Melanie Hobbhahn vorgelegten Etat einstimmig gebilligt. "Ein schwieriger Haushalt", kommentierte sie selbst ihren Entwurf. "Die Kreisumlage tut furchtbar weh."

"Viele Kommunen schreiben rote Zahlen", schildert Bürgermeister Hans Sailer (FW) die aktuelle Finanzlage. Der Verwaltungshaushalt umfasst 14,83 Millionen Euro. Davon entfallen allein gut 4,9 Millionen auf das Personal und 4,6 Millionen schluckt die Kreisumlage. Größte Einnahmequellen sind die Einkommensteuer (4,8 Millionen), die Gewerbesteuer (3,3 Millionen) und staatliche Zuweisungen. Letztere hat im vergangenen Jahr noch die Rekordhöhe von 5,5 Millionen Euro erreicht.

Angesichts dieser Umstände ist eine Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt nicht möglich. Ersterer umfasst 9,8 Millionen Euro. Allein 2,5 Millionen sind für die Sanierung der Ortsdurchfahrt eingeplant. Durch den Griff in die Rücklagen verringern sich diese von fünf auf 1,8 Millionen Euro. Die Aussichten bleiben düster. Aller Voraussicht nach kann die Marktgemeinde bis 2027 keine Rücklagen mehr bilden, weshalb vom kommenden Jahr an Kredite aufgenommen werden müssen.

Die Marktgemeinde hat mit einigen Maßnahmen auf die schwierige finanzielle Lage reagiert. Grund- und Hundesteuer sind schon erhöht worden, neue Bau- und Gewerbegebiete ausgewiesen, um neue Steuerzahler anzulocken. Angesichts der neuerlichen Erhöhung der Kreisumlage beabsichtigt der Marktgemeinderat künftig genau hinzuschauen, was der Landkreis mit dem Geld macht.

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