Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Zolling:Zwangspause

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CSU-Bürgermeisterkandidat Markus Staudt erholt sich von seiner Corona-Infektion und hifft auf seinen Erfolg in der Stichwahl am Sonntag

Von Katharina Aurich, Zolling

Der Zollinger Bürgermeisterkandidat Markus Staudt (CSU), der am Sonntag, 29. März, in der Stichwahl gegen Helmut Priller (Unabhängige Bürger) antreten wird, freute sich nach der Kommunalwahl, dass die Zollinger CSU ihre Präsenz im Gemeinderat um einen Platz auf jetzt sechs Räte erhöhen konnte. Dies sei ein gute Ausgangssituation, um die Ideen der Gruppierung für die Entwicklung der Gemeinde in den kommenden sechs Jahren einzubringen, meint er.

Unabhängig vom Ausgang der Stichwahl werde die CSU-Fraktion selbstbewusst auftreten, zum Beispiel, wenn es um die Wahl des zweiten Bürgermeisters gehe, schreibt der 44-Jährige in einer Mail an die Redaktion. Er selbst kann noch kein Interview geben. All die Themen rund um die Wahl sind für ihn persönlich im Moment in den Hintergrund gerückt, denn Markus Staudt liegt seit 8. März mit einer Corona-Infektion im Freisinger Krankenhaus.

Es gehe ihm wieder besser und er hoffe, in der Woche vom 23. März an das Freisinger Krankenhaus verlassen zu können, so Staudt, der auch langjähriger Vorsitzender des Zollinger Musikvereins ist und bisher in Berlin als Lobbyist arbeitet. Er erfahre im Moment sehr großen Zuspruch und Unterstützung von vielen Menschen, "denen meine persönliche Lage aufgrund der Erkrankung und Quarantäne im Krankenhaus bewusst ist", schreibt er weiter.

Einige Fragen zum zukünftigen Kurs des potenziellen CSU-Bürgermeisters beantwortete an Staudts Stelle nun der Vorsitzende der Zollinger CSU, Maximilian Falkner. Wichtig sei Markus Staudt ein maßvolles Wachstum in der Gemeinde, dazu zähle die Nachverdichtung, der Bau von Sozialwohnungen, auch die Bereitstellung von Bauland für Einheimische. Um diese Vorhaben effizient zu steuern, wolle die CSU-Fraktion wieder einen Bauausschuss im Zollinger Gemeinderat etablieren. Den hatte es in früheren Wahlperioden gegeben, die Arbeit hatte er dann aber eingestellt.

Zu Markus Staudts Konzept für das neu gewählte Gremium gehöre auch, dass die einzelnen Gemeinderäte mehr Verantwortung übernehmen sollen und es beispielsweise einen Ansprechpartner für Vereine geben solle, schildert Maximilian Falkner, der selbst in den neuen Zollinger Gemeinderat gewählt wurde. Außerdem sei es wünschenswert, in der Verwaltungsgemeinschaft eine Fachkraft einzustellen, die sich um die Beantragung von Fördermitteln für Vereine kümmere, um diese finanziell zu entlasten.

Die Arbeit des Helferkreises für Flüchtlinge solle in Zukunft viel mehr wahrgenommen, wertgeschätzt und die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer unterstützt werden, versprach Falkner.

Bürgermeisterkandidat Markus Staudt schreibt am Ende seiner Mail, er wünsche sich, "dass wir die Situation als Gesellschaft und Land möglichst schnell in den Griff bekommen und auch diejenigen Menschen, die auf sich alleine gestellt sind und eine Ansprache per Telefon oder über den Gartenzaun hinweg dringend benötigen, die selbe Solidarität und Unterstützung wie ich erfahren".

Bedanken möchte sich Markus Staudt bei den vielen Pflegekräften im Klinikum Freising, "die uns unter schwierigsten Bedingungen die beste Pflege zu Teil werden lassen, die in der Situation möglich ist."

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Quelle:
SZ vom 23.03.2020
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