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"Hotspots" der Biodiversität:Bunte Hummel brummt auf der Streuobstwiese

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Im September setzt der Freisinger Landschaftspflegeverband ein Projekt aus der "UrEinwohner-Kampagne" um

Unter der Überschrift "Korbiniansapfel + Bunte Hummel: Mia bassen zam" wird sich der Landschaftspflegeverband Freising Ende September der Streuobstwiesen annehmen und damit eines von insgesamt acht Projekten aus der "Ureinwohner-Kampagne 2019/20" des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) und des Bayerischen Umweltministeriums realisieren. "Bayerns Ureinwohner" ist eine 2008 gestartete Initiative zur Umsetzung der bayerischen Biodiversitätsstrategie im Biodiversitätsprogramm Bayern 2030.

Bei den "Ureinwohnern" handelt es sich um ausgewählte Tiere und Pflanzen, die in den bayerischen Landschaften heimisch, aber bereits stark gefährdet sind. Sie stehen im Mittelpunkt dieser Artenschutzkampagne der Bayerischen Landschaftspflegeverbände. Bis 2020 wollen Landwirte und Naturschützer hier in acht modellhaften Projekten gemeinsam zeigen, wie sich der Schutz seltener Arten und die Landwirtschaft vereinbaren lassen.

Im Freisinger Projekt soll mittels der Wildbienenart Bunte Hummel die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Artenvielfalt erläutert werden. Ziel ist es, einen Streuobstwiesentag zu etablieren und gemeinsam mit Kommunen bestehende Streuobstflächen zu pflegen und neu anzulegen. Die Umsetzung startet mit einem großen Streuobstwiesentag, der am Freitag, 27., und Samstag, 28. September, am Schafhof stattfindet. Mit Vorträgen, Exkursionen und einer kleinen Messe lokaler Produzenten von Streuobstwiesenprodukten aus dem Landkreis Freising soll an diesen beiden Tagen der öffentliche Fokus auf das Thema Artenvielfalt in der Streuobstwiese und Streuobstwiese als Kulturgut im Landkreis Freising, gelenkt werden, wie es in einer Mitteilung des Landschaftspflegeverbandes heißt. Unterstützung kommt dabei unter anderem von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Unteren Naturschutzbehörde Freising.

Streuobstwiesen sind regionale "Hotspots der Biodiversität" und wichtiger Lebensraum nicht nur für Wildbienen. Mit Korbinian Aigner, dem "Apfelpfarrer" aus Hohenbercha, sind Streuobstwiesen zudem in besonderer Weise kulturell mit dem Landkreis Freising verwoben. Der Landschaftspflegeverband Altötting erprobt beispielsweise auf einem Modellbetrieb verschiedene Methoden, um praxistaugliche Maßnahmen für Feldlerche und andere Feldvögel zu ermitteln. In Aichach-Friedberg geht es dagegen um den Erhalt des Trollblumenbestandes, unter anderem durch angepasste Mahd-Zeitpunkte oder auch Nachpflanzungen. Im Landkreis Landshut geht es etwa um Rebhühner, im Kreis Regensburg um den Feldhasen.

"Bayerns Ureinwohner" zähle zu den erfolgreichsten Naturschutzkampagnen in Deutschland, heißt es in einer Mitteilung des DVL dazu. Seit 2008 hätten die bayerischen Landschaftspflegeverbände über 100 Projekte umgesetzt und so maßgeblich zum Erfolg der bayerischen Biodiversitätsstrategie 2030 beigetragen.

"Bayerns Ureinwohner" sind auch im sozialen Netzwerk Facebook zu finden: https://www.facebook.com/bayernsureinwohner. Weitere Informationen finden sich im Internet: www.bayerns-ureinwohner.de und www.landschaftspflegeverband-freising.info.

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SZ vom 03.08.2019 / vo
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