Süddeutsche Zeitung

Sport in München:Surfen auf 20 000 Quadratmetern

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In Hallbergmoos entsteht gerade eine künstliche Surfanlage, die laut Betreiber in Europa einzigartig sein soll. Über individuell einstellbare Wellen - und wann es dort losgehen soll.

Von Petra Schnirch, Hallbergmoos

Im Frühsommer 2024 kann in Hallbergmoos gesurft werden. Die Arbeiten für die Surftown kommen laut Projektentwickler gut voran, sowohl was den Bau selbst angeht als auch die administrative Vorbereitung. Auf der Baustelle werde gerade an verschiedenen Stellen gearbeitet, darunter seien wichtige Bereiche wie die Fertigstellung des Wavepools, die Errichtung der Wellentechnik und die Bedachung des Surfgebäudes, schildert Marketing-Chef Stefan Schumm.

Auf der Baustelle an der Lilienthalstraße im Munich Airport Business Park stehen riesige Kräne, Passanten bekommen bereits einen Eindruck von den Dimensionen des Projekts. Dort entsteht eine etwa 20 000 Quadratmeter große künstliche Surfanlage, die laut Surftown GmbH in Europa einzigartig ist. Individuell einstellbare Wellen sollen künftig sowohl Profis als auch Anfängern Trainings- und Übungsmöglichkeit bieten.

Viel Zeit wird die Testphase einnehmen: Bereits Anfang 2024 soll planmäßig Wasser in den Wavepool eingelassen werden, wie Schumm erklärt. In den kommenden Monaten würden unterschiedliche Bereiche im und auch neben dem Wavepool eingerichtet, getestet und abgestimmt, darunter die Wasseraufbereitung, die Wellentechnik sowie die Vorbereitung der Surfacademy. Die Surftown wird offizielle Trainingsstätte des Deutschen Wellenreitverbands. Die Eröffnung sei weiterhin für den Frühsommer 2024 geplant, sagt Schumm. Ein genaues Datum stehe aber noch nicht fest.

Bis dahin sollen auch die Außenbereiche der "O₂ Surftown Muc", so der offizielle Name, fertig und die Gastronomie startklar sein. Denn geplant ist nicht nur eine reine Surfanlage, sondern auch ein großer Freizeitbereich mit Liegeflächen, Outdoor-Fitness-Area, Kinderspielplatz und einem Restaurant mit Terrasse, von der die Besucherinnen und Besucher den Surfern zuschauen können.

Der organisch geformte Surfpool selbst wird etwa 10 000 Quadratmeter groß und bis zu drei Meter tief sein. Erzeugt werden künstliche, dem Meer nachempfundene Wellen von 30 Zentimeter Höhe bis zu zwei Meter für Profis. Bis zu 60 Sportlerinnen und Sportler sollen in dem Becken gleichzeitig Platz finden. Auch die Form des Surf-Centers soll an eine brechende Welle erinnern.

Laut Projektentwickler strebt die Surftown eine CO₂-Neutralität an, vom Ressourcenverbrauch über das Energiekonzept mit so viel Photovoltaik wie möglich bis zur Mobilität. Auch die Wasserversorgung ist so geplant, dass das am Standort reichlich vorhandene Grundwasser in Kombination mit dem anfallenden Regenwasser in einem Kreislaufsystem mit spezieller Aufbereitungsanlage zirkuliert, wie die Betreiber erklären.

Auch Wettkämpfe sollen in Hallbergmoos stattfinden

Hinzu kommt, dass Surfer aus Süddeutschland, mit Trainingsmöglichkeiten bisher nicht unbedingt verwöhnt, ihren Sport künftig in der näheren Umgebung ausüben können. Auch Wettkämpfe sollen hier stattfinden. Gesurft werden kann in Hallbergmoos künftig das ganze Jahr.

Der Spatenstich für das Projekt war vor eineinhalb Jahren, Ende Juli 2022, erfolgt. Einer der Initiatoren ist Surftown-Geschäftsführer Chris Böhm-Tettelbach, selbst ein passionierter Surfer. Er hatte das Konzept bereits mehrere Jahre in der Schublade und suchte lange nach einem geeigneten Standort. Die Gemeinde Hallbergmoos unterstützte das Vorhaben von Anfang an. Für das "Filet-Grundstück" im Gewerbepark war sie auf der Suche nach etwas Besonderem. Da passte die Surftown gut ins Konzept. Im Mai 2022 erteilte der Gemeinderat nach einem aufwendigen Verfahren die Genehmigung.

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