Süddeutsche Zeitung

Gute Zeiten für Verkäufer:Enormer Zuwachs

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Bauland kostet im Landkreis deutlich mehr als im Jahr zuvor

Von Susanne Herrmann/ZdS, Freising

Bauland ist in Bayern rar, die Preise sind entsprechend hoch: Rundgerechnet 6,5 Milliarden Euro sind 2016 beim Verkauf von Bauland im gesamten Freistaat in die Taschen der Vorbesitzer gewandert. Grundstücksgeschäfte im Kreis Freising steuerten 107,7 Millionen zu dieser Summe bei. Damit lief der Handel mit Baugrundstücken im Landkreis besser als im Vorjahr, als 55,7 Millionen Euro bezahlt wurden. Verkauft wurden sowohl baureifes Land als auch Bauerwartungsland. Der Quadratmeter "baureifes Land"' kostete dabei um die 430 Euro, das waren etwa 100 Euro mehr als im Jahr davor. Mit diesem Durchschnittspreis gehört der Kreis Freising zu den Gebieten, in denen mehr bezahlt wird als im bayerischen Durchschnitt. Der liegt bei 261 Euro (Vorjahr: 235 Euro).

Diese Zahlen stammen aus tatsächlichen Grundstücksgeschäften, sind also keine Werte, die beispielsweise Gutachterausschüsse ermitteln. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Schwarze Zahlungen unterm Tisch und Cash auf die Hand werden nicht erfasst. Basis dieser Statistik sind die Daten des Finanzamtes, das die echten Verkaufswerte auf Euro und Cent kennt und ans Landesamt für Statistik meldet.

Demnach sind in ganz Bayern im Jahr 2016 exakt 20 983 baureife Grundstücke verkauft worden. Dazu kamen 4261 Verkäufe von Bauerwartungsland, macht zusammen 25 244 Geschäfte. Die Statistiker unterscheiden zwischen "baureifem Land", "Rohbauland" und "sonstigem Bauland", das beispielsweise als Freifläche genutzt wird. Baureif heißt, dass sofort mit der Bebauung begonnen werden kann, weil die notwendige Erschließung vorhanden ist. Deshalb sind diese Flächen auch am teuersten. Wesentlich günstiger ist das Rohbauland, weil es sich hier um Grundstücke handelt, die erst in absehbarer Zeit erschlossen werden sollen.

Weil das so ist, unterscheiden sich auch die Durchschnittswerte, die das Landesamt für Statistik für Bauland im Kreis Freising angibt: Bauland kostete hier 2016 im Schnitt rund 254 Euro (Vorjahr: 169 Euro), baureifes Land etwa 430 Euro (Vorjahr: 330 Euro). 187 Grundstücksgeschäfte wurden mit baureifen oder bebauten Grundstücken gemacht. Dafür flossen 74,32 Millionen Euro (Vorjahr: 41,96 Millionen Euro). Andere Baulandarten sorgten 2016 für 73 Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von 33,36 Millionen Euro. (Vorjahr: 91; 13,72 Millionen).

Generell sind die Zeiten für Verkäufer gut: Im Jahr 1970 brachte oder kostete ein Hektar im Landkreis Freising beim damals noch zusammengefassten Preis für alle Baulandarten von 12,96 Euro je Quadratmeter (baureifes Land: 21,23 Euro) umgerechnet 129 600 Euro. Heutzutage liegt der entsprechende Wert bei 2,54 Millionen Euro also dem 19,6-fachen. Wenn es Ackerland war, das inzwischen zu Bauland wurde, ist der Ertrag natürlich noch deutlicher höher.

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Quelle:
SZ vom 22.09.2017
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