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Vögel füttern:Futtersäulen sind am besten

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Essensreste vertragen Wildvögel nicht. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) gibt Tipps zur richtigen Winterfütterung.

Von Vera Felsenstein, Freising

Der November neigt sich seinem Ende zu und manch einer hat schon ein Vogelhäuschen im Garten oder auf dem Balkon aufgestellt. Allerdings gibt es ein paar Grundregeln zu beachten, wenn man den heimischen Singvögeln im Winter etwas Gutes tun möchte, darauf weist der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hin. Hans-Jürgen Unger, stellvertretender Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Freising, betont, wie wichtig ein hygienischer Futterplatz ist, da sich Krankheiten sonst schnell ausbreiten können.

"Am besten ist es, eine Futterstelle anzubieten, in der die Vögel keinen Kot hinterlassen, zum Beispiel hängende Futtersäulen". Traditionelle Vogelhäuschen müssen regelmäßig gründlich gereinigt werden. Außerdem sei auf die Qualität des Futters zu achten: In günstigem Vogelfutter befänden sich oft künstliche Füllstoffe ohne Nährwert. Zudem sollte besonders darauf geachtet werden, kein Vogelfutter mit Ambrosia-Samen zu verwenden, da die hochallergene Pflanze sich sonst weiter ausbreiten kann, betont Unger. Außerdem sollte auf eine geeignete Mischung geachtet werden: Weichfutter wie Äpfel, Rosinen oder Getreideflocken steht auf dem Speiseplan von Amseln und Rotkehlchen, während Finken Körnerfutter bevorzugen, zum Beispiel Sonnenblumenkerne. Für Spechte und Kleiber eignet sich Fettfutter besonders gut. Meisen, Spatzen und Feldsperlinge nehmen dagegen fast alles an. Essensreste oder altes Brot hingegen vertragen die Vögel nicht, da sie zu viel Salz oder Gewürze enthalten.

Ein einsehbares Futterhaus ist gut für die Vögel und für die Beobachter

Ein Futterhaus sollte laut LBV eine für die Vögel gut einsehbare Umgebung haben, sodass es Katzen erschwert wird, sich unbemerkt anzupirschen. Die Vögel fühlen sich so sicherer und können gleichzeitig vom Gartenbesitzer besser beobachtet werden. Der LBV weist allerdings darauf hin, dass die Zufütterung im Winter keinen Ersatz für einen naturnahen Lebensraum darstellt. Wer einen Garten hat, tut nicht nur Singvögeln, sondern auch Igeln und anderen Kleintieren einen großen Gefallen, wenn er nicht jeden Laubhaufen und jeden Zweig entfernt.

Bezüglich der aktuell wieder grassierenden Vogelgrippe auch im Landkreis gibt Hans-Jürgen Unger Entwarnung: "Die Vogelgrippe betrifft lediglich Wasser- und Hühnervögel, die das Vogelhaus nicht erreichen. Singvögel spielen für die Verbreitung keine Rolle."

Weitere Informationen zu diesem und ähnlichen Themen sowie Rezepte für selbstgemachtes Vogelfutter finden sich auf der Website des LBV www.lbv.de/fuettern.

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Quelle:
SZ vom 21.11.2016 / vefe
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