Süddeutsche Zeitung

Freisinger Köpfe:Im Ruhestand immer aktiv

Lesezeit: 2 min

Heino Pause nutzt sein großes Netzwerk, um anderen zu helfen

Der Freisinger Gynäkologe und Kommunalpolitiker Heino Pause stammt aus einer Hutfabrikantenfamilie und kam 1943 in Berlin auf die Welt. Aufgewachsen ist er dann im Allgäu und schon früh stand für ihn laut eigenen Aussagen fest, Arzt zu werden. Nach seinem Studium in Berlin, Würzburg und der TU München arbeitete er als Assistenzarzt im Klinikum Rechts der Isar und im Krankenhaus Freising, wo ihn in den 60- und 70er Jahren die Gynäkologie wegen der raschen Fortschritte in der Hormonforschung, der Erfindung des Ultraschalls und auch wegen der Einblicke in die Entstehung des menschlichen Lebens begeisterte. Heino Pause war schon damals überzeugt, dass neben der technischen und medikamentösen Medizin auch Gespräche mit den Patientinnen und die Psychosomatik entscheidend für den Heilungserfolg und eine gelungene Geburtshilfe seien.

Schließlich eröffnete er Ende 1978 seine Frauenarztpraxis am Marienplatz in Freising, denn der Umgang mit den Patientinnen sei ihm wichtiger gewesen als der Einstieg in die Forschung, erinnert er sich. Pause operierte auch im Freisinger Krankenhaus und begleitete mehr als 5000 Kinder auf die Welt. Nachdem er 31 Jahre lang als Frauenarzt praktizierte, übergab er 2009 die Praxis.

Jetzt fand er Zeit für die Kommunalpolitik, er setzte sich für eine bessere Vernetzung der Stadt Freising mit dem "Wissenschaftszentrum Weihenstephan" ein und engagiert sich bis heute intensiv im Rotary Club. Vor allem aber liegen ihm die Krebspatienten am Herz, deren Schicksal er nur zu gut aus seiner langen Praxiserfahrung als Gynäkologe kennt. Mit Betroffenen, ihren Angehörigen und Ärzten rief er auf Initiative von Patienten vor über zehn Jahren den Freisinger Krebshilfe-Verein "Maria und Christoph" ins Leben, um Krebskranke zu unterstützen. Das Gespräch zwischen Arzt und Patient komme nämlich häufig aus zeitlichen Gründen viel zu kurz, so Heino Pause. Für eine Heilung sei aber die psychische Stärkung enorm wichtig. Diese Lücke schließt der Verein nun mit einem breit gefächerten Angebot für Krebspatienten, das allein mit Spenden finanziert wird. Bei seinem Bemühen, Spenden zu sammeln, nützt der bekannte Freisinger Gynäkologe seine vielfältigen Kontakte, so dass das Angebot des Vereins stetig wachsen kann.

Im SZ-Interview berichtet er von den Veränderungen in der Geburtshilfe, in der Krebsfrüherkennung und seinem Engagement seit Beginn seines "Ruhestands." Denn jeder, der in Rente gehe, sollte sich eine Aufgabe suchen und sein Wissen und seine Erfahrungen einbringen und weitergeben, empfiehlt er.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4753291
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 13.01.2020 / ka
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.