Süddeutsche Zeitung

Freisinger Innenstadt:Amber statt Hasel

Stadtgärtnerei pflanzt neue Bäume am Roider-Jackl-Brunnen

In diese Woche muss die große Baumhasel (Corylus colurna) an der Bahnhofstraße am Aufgang zur Oberen Domberggasse gefällt werden. Das meldet die Stadt Freising in einer Presseerklärung. Eine Begutachtung durch die Freisinger Stadtgärtnerei habe ergeben, dass der Baum nur noch eine geringe Vitalität aufweise. Im Rahmen des Innenstadtumbaus werde am selben Standort mit einem Amberbaum (Liquidambar styraciflua) ein gleichwertiger Ersatz geschaffen.

Dieser Baum erhalte für seinen Wurzelbereich ein neues Baumquartier und damit beste Entwicklungsvoraussetzungen.

Amberbäume sind hitze- und trockenheitsverträglich. Selbst hoch anstehendes Grundwasser könnten diesem Baum nur wenig anhaben. Somit gehört er zu den Klimawandelgehölzen schlechthin, heißt es in der Mitteilung der Stadt weiter.

Insgesamt sollen zukünftig in diesem Bereich der Bahnhofstraße rund um den Roider-Jackl-Brunnens fünf Amberbäume die Platzsituation prägen, die aufgrund ihrer Klimaresilienz auch als Zukunftsbäume gelten.

Der Amberbaum hat seinen natürlichen Lebensraum im südöstlichen Nordamerika zwischen Illinois und Texas sowie im nördlichen Mittelamerika. Der lateinische Name Liquidambar setzt sich aus "liquid" (lateinisch für flüssig) und anbr (arabisch für Bernstein) zusammen. Bei Verletzung des Stamms tritt ein süßlich duftendes Harz, auch Storax genannt, aus. Die Indianer verwendeten es als natürliches Kaugummi.

Das Laub verfärbt sich meist schon ab Ende September und trägt verschiedenste Nuancen von Gelborange über Karminrot bis Schwarzviolett.

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Quelle:
SZ vom 26.10.2021 / bt
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