Süddeutsche Zeitung

Freisinger Helfer bleiben:Weitere Einsätze im Flutgebiet

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Für die Helfer von THW und Navis gibt es im von der Unwetterkatastrophe betroffenen Ahrtal noch viel zu tun

Mehr als einen Monat nach der Flutkatastrophe im Ahrtal in Rheinland-Pfalz sind nach wie vor auch Helfer aus dem Landkreis Freising in den Hochwassergebieten im Einsatz. So ist die Moosburger Hilfsorganisation Navis am vergangenen Freitag mit Teamleiter Gernot Schönfeld bereits in die sechste Woche gestartet, um die Bevölkerung in und um die schwer betroffene Ortschaft Ahrbrück mit Trinkwasser zu versorgen. Team fünf ist nahezu zeitgleich am Samstag gesund vom Hilfseinsatz zurückgekehrt, wie Navis in einer Pressemitteilung meldet.

Die Hilfsorganisation sei nach wie vor ein wichtiger Faktor bei der Grundversorgung der Menschen in Ahrbrück und den angrenzenden Ortsteilen, heißt es in dem Schreiben weiter. Seit Beginn der Aktion am 18. Juli seien etwa 4,4 Millionen Liter Trinkwasser produziert worden, mit dem die Haushalte, aber auch Duschanlagen für viele Helfer sowie Notunterkünfte versorgt würden. Unter anderem müssten aufgrund der Wetterverhältnisse auch immer wieder Reinigungsarbeiten an den Rohwassertanks vorgenommen werden, um den Verschmutzungsgrad im Wasser für die Trinkwasseraufbereitung so gering wie möglich zu halten.

Gefreut hat sich Navis über den Eingang von Spenden. Neben dem Abiturjahrgang 2016 des Moosburger Gymnasiums, der bei einem Treffen spontan 105,20 Euro für die Fluthilfe sammelte, übergaben dankbare Einwohner in Ahrbrück direkt an das Team einmal 350 und einmal 500 Euro, wie Navis berichtet. Das Busunternehmen Hadersdorfer aus Moosburg habe für diese Woche bereits zum dritten Mal einen Kleinbus für den Transport von Mannschaft und Ersatzmaterial zur Verfügung gestellt. Aufgrund des außergewöhnlichen Engagements sei Navis offiziell zum Gedenkgottesdienst im Aachener Dom am 28. August eingeladen worden.

Gerade einmal drei Tage Freizeit hatten zwei Helfer der zuletzt aus dem Flutkatastrophengebiet im Ahrtal zurückgekehrten Freisinger THW-Helfer genießen können, als es für sie als Teil einer vierköpfigen Mannschaft von Brückenbau-Spezialisten Mitte vergangener Woche zurück ins Einsatzgebiet ging. Gemeinsam mit Kräften der anderen Fachgruppen Brückenbau aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sie den Auftrag erhalten, insgesamt vier Behelfsbrücken zu errichten: drei Fußgängerbrücken mit jeweils einer Stützweite von gut 36 Metern und eine mit 45 Tonnen belastbare Fahrzeugbrücke mit einer Länge von 39 Metern. Da es sich bei diesem Brückentyp um ein neues Behelfsbrückensystem im THW handele, sei es wichtig gewesen, hier aus allen 16 Brückenbaugruppen Fachkräfte als Multiplikatoren am Gerät auszubilden, wie es in einer Mitteilung des THW Freising dazu heißt.

Bereits am ersten Tag hätten zwei der Fußgängerbrücken von den THW-Spezialisten so weit fertig gestellt werden können, dass sie bereit zum Einheben mit einem Mobilkran waren, so der Bericht weiter. Daneben hätten die Helfer aus Freising noch wichtige Erkundungsaufgaben für weitere mögliche Brückenbaustellen im Ahrtal übernommen.

Die große Zahl an zerstörten oder zumindest beschädigten Brücken im Ahrtal mache es notwendig, auch noch mehrere Wochen nach dem Flutereignis weitere mögliche Einsatzstellen überhaupt erst einmal zu erkunden. Erst danach könne über geeignete Maßnahmen und eventuelle Einsatzoptionen des THW entschieden werden.

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SZ vom 25.08.2021 / vo
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