Süddeutsche Zeitung

Neue Ortsumgehung:Weniger Verkehr in Freising

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Die Nordostumfahrung wird am Montag frei gegeben. Die offizielle Eröffnung ist zwar wegen Corona abgesagt worden, doch gegen Mittag sollen die Sperren an den Enden der neuen Umgehungsstraße abgebaut werden.

Alexandra Vettori, Freising

Am Montag ist es soweit, Freisings Nordostumfahrung auf der Bundesstraße B 301 geht nach vier Jahren Bauzeit in Betrieb. Die offizielle Eröffnung ist zwar wegen Corona abgesagt worden, doch "gegen Mittag", wie es aus dem Staatlichen Bauamt heißt, werden die Sperren an den Enden der neuen Umgehungsstraße abgebaut.

Das wird zum einen in der Ortschaft Erlau sein, wo die Nordosttangente in einem Kreisel startet und gut vier Kilometer gen Osten und Süden führt. Ihr Ende liegt bei Marzling an der Einmündung in die Staatsstraße 2350, der ehemaligen Bundesstraße 11. Mit dem neuen Straßenstück soll der Durchgangsverkehr aus dem nördlichen und nordöstlichen Landkreis und dem Mainburger Raum an Freising und Tüntenhausen vorbei gelenkt werden. Eine Verkehrsprognose aus dem Jahr 2009 geht davon aus, dass im Stadtgebiet Freising so künftig 8000 Autos und Lastwagen weniger unterwegs sind. Gleichzeitig wird mit der Nordostumfahrung eine direkte Verbindung von der Autobahn A 93 bis zur Autobahn A 92 und zum Flughafen geschaffen.

Pläne für eine solche Umgehungsstraße von Freising gab es seit Jahrzehnten. Beim Spatenstich im Oktober 2016 ging der damalige Bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann noch von Kosten in Höhe von 29 Millionen Euro aus. Tatsächlich sind es dann fast 42 Millionen geworden. Umstritten war die Umgehungsstraße vor allem wegen der massiven Eingriffe in Natur und Landschaft. Die Straße schlägt eine breite Schneise in Wald und Feld, zerschneidet Lebensräume von Wildtieren und schmälert das Landschaftsbild. Ob sich die Prophezeiungen der Kritiker bewahrheiten und sich die Staus aus Freising auf die umliegenden Straßen und Einmündungen verlagern, bleibt abzuwarten.

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SZ vom 21.11.2020 / av
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