Süddeutsche Zeitung

Freising:Streichquartett für Kriegsopfer

Kammerorchester aus Skofja Loka spielt Werk von Schostakowitsch

Erstmals gastiert in Freising das slowenische Kammerorchester "Društvo škofjeloški orkester Amadeo" aus Freisings Partnerstadt Škofja Loka. Unter der Leitung von Tilen Draksler spannt das Streichorchester einen Bogen von der rein musikalischen Interpretation von Musikwerken zur Welt der bildenden Kunst. Dies geschieht mittels der Projektion von Kunstwerken zeitgenössischer Maler und der musikalischen Interpretation von Animationsfilmen. Es sind Werke von Künstlern aus Slowenien wie Herman Gvardjančič und Peter Gaber, aber auch der Freisinger Künstlerin Gabriele Abs in die multimediale Interpretation eingebunden und teilweise eigens für diesen Abend entstanden.

Hauptwerk des Abends ist die Kammersymphonie, op. 110a von Dimitri Schostakowitsch, einer Bearbeitung seines achten Streichquartetts für Streichorchester, welches den Opfern von Krieg und Faschismus gewidmet ist. Das Stück ist ein Schlüsselwerk des Antifaschisten Schostakowitsch, der sein gesamtes Schaffen als Trauerarbeit für die Opfer verstand. Entstanden in der unmittelbaren Erschütterung über die Ausmaße der Bombardierung Dresdens sollte es zugleich sein eigenes Requiem sein.

Die bekannte slowenische Sopranistin Liza Šparovec interpretiert zusammen mit dem Kammerorchester Werke von G. F. Händel, H. Purcell und M. Reger. Der Animationsfilm "Die Erfindung der Liebe" von A. Shuskhov erfährt durch E. Griegs "Zwei elegische Melodien op. 34" eine Orchesterbegleitung live und simultan.

Die Musikschule Freising präsentiert dieses Projekt des kulturellen Austausches in Europa in Zusammenarbeit mit der Europa-Union Freising, dem Kulturreferenten Stadt Freising Hubert Hierl, dem Partnerschaftsverein Freising und dem europäischen Künstlerhaus Oberbayern am Samstag, 27. Juni, im Schafhof. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.

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Quelle:
SZ vom 15.06.2015 / beb
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