Süddeutsche Zeitung

Mobilität:Neue Chance auf schnellen Radweg nach Garching

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Nachdem der Freistaat jetzt eine höhere Förderung in Aussicht stellt, könnte dieses Projekt doch verwirklicht werden.

Von Peter Becker, Freising/Garching

Lange Zeit war es schlecht bestellt um eine schnelle Radverbindung zwischen Freising und Garching im Landkreis München. Das Projekt schien zu teuer, die Aussicht auf eine Förderung durch den Freistaat zu gering. Der Freisinger Kreistag hatte deshalb im vergangenen Oktober beschlossen, das Vorhaben erst mal auf Eis zu legen und dessen Planung nur bis zu einer bestimmten Stufe voranzutreiben. Jetzt folgt die Kehrtwende: Landrat Helmut Petz (FW) verkündete während einer Pressekonferenz am Dienstag, dass es wider Erwarten doch einen höheren Zuschuss geben werde. Jetzt müssen nur noch die Kreisräte zustimmen, dann steht dem Bau eines schnellen Radwegs nach Garching nichts mehr im Weg.

Die Zahlen sprechen eigentlich klar für diese Verbindung, die teils entlang der Staatsstraße 2350 und teils über Deichbefestigungswege am Isardamm führen soll. Mit 4000 Radfahrerinnen und Radfahrern wird pro Tag gerechnet. Bisher haben diese Zahlen in München offenbar niemand beeindruckt. Die ehemalige Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hatte dem Projekt, das der Landkreis in Sonderbaulast bauen will, eine klare Absage erteilt. Der Zugang zu lukrativen Fördertöpfen blieb den Freisingern bislang verwehrt.

Der Türöffner war dann offenbar die Aufnahme des Landkreises Freising in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK). Danach sei "in Windeseile", sagte Petz, ein Termin im Ministerium vereinbart worden. Zu diesem erschien der Landrat zusammen mit den Bürgermeistern aus Freising, Neufahrn, Hallbergmoos und Eching, um die Dringlichkeit der Radverbindung zu unterstreichen.

Der schnelle Radweg soll nach derzeitigem Stand der Dinge etwa 14 Millionen Euro kosten. Eine konkrete Zuschusszusage seitens der Regierung gibt es zwar noch nicht, aber sie soll nach Auskunft von Petz "deutlich über 50 Prozent" liegen. Gerechnet wird offenbar mit einem Fördersatz um die 75 Prozent. Laut Petz gilt es jetzt schnell zu handeln, solange "die Tür offensteht". Niemand wisse, wie es nach den Landtagswahlen aussehe. Die Pläne müssen zudem dem beteiligten Wasserwirtschaftsamt vorgelegt werden.

Die "Alltagstauglichkeit" des schnellen Radwegs von Freising nach Garching steht für Petz außer Frage. Er stelle sowohl eine Verbindung zwischen den Forschungsinstituten in Weihenstephan und in Garching als auch zum dortigen U-Bahnhof dar. Und wer im nördlichen Landkreis München wohnt, könnte ihn nutzen, um mit dem Fahrrad zu seinem Arbeitsplatz am Flughafen zu fahren. Es wird jetzt schon damit gerechnet, dass dieser Radschnellweg einer der bestgenutzten im Freistaat sein wird.

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