Süddeutsche Zeitung

Eltern in "systemrelevanten Berufen":Freising: Stadt zahlt Geld für Notbetreuung zurück

Die Stadt Freising zahlt Geld an Eltern aus systemrelevanten Berufen zurück. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher spricht von einem Zeichen an alle, die in den vergangenen Monaten "den Laden am Laufen gehalten haben".

Von Peter Becker, Freising

Eltern aus systemrelevanten Berufen müssen für den Zeitraum vom 16. März bis 30. April keine Gebühren für die Notbetreuung ihrer Kinder zahlen. Dies hat der Finanz- und Verwaltungsausschuss des Freisinger Stadtrats beschlossen. Bereits gezahlte Gebühren für die Nutzung städtischer Kinderbetreuungseinrichtungen werden zurückerstattet. Die Monate Mai und Juni will die Stadtverwaltung pauschal abrechnen. Eine exakte Berechnung von Gebühren würde nach Worten von Helga Schöffmann, Leiterin des Amts für Kindertagesstätten der Stadt Freising, einen immensen Verwaltungsaufwand bedeuten.

Konkret bedeutet das, dass die Stadt für die zweite Märzhälfte 70 000 Euro ohne Ausgleich durch den Freistaat zurückzahlen muss. 140 000 Euro sind für den April fällig, davon übernimmt der Freistaat 90 000 Euro. Helga Schöffmann sagte, es wäre extrem aufwendig, die unterschiedlichen Zeiten zu ermitteln und zu berechnen, zu denen Eltern aus systemrelevanten Berufen ihre Kinder zwischen 1. Mai und 30. Juni in Notbetreuung gegeben hätten. Deshalb schlug sie für diesen Zeitraum Pauschalabrechnungen vor. Die Leiterin des Amts für Kindertagesstätten der Stadt lobte überdies die Eltern, welche die Notbetreuung sehr verantwortungsbewusst wahrgenommen hätten.

Die Stadt verzichtet durch die Pauschalierung auf etwa 45 000 Euro. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher bezeichnete dies als vertretbar. Es sei ein Zeichen an all diejenigen, die in den vergangenen Monaten "den Laden am Laufen gehalten haben".

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Quelle:
SZ vom 18.06.2020
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