Süddeutsche Zeitung

Jahreskonzert der Freisinger Musikschule:Der Zauber der Fresken

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Martin Keeser gibt mit seiner Komposition den Flair der Asam-Wandbilder mit musikalischen Mitteln wider. Die Uraufführung seiner Sinfonietta findet am Sonntag, 7. April, in der Luitpoldhalle statt.

Von Peter Becker, Freising

Den Zauber der Asamschen Fresken mit musikalischen Mitteln zu beschreiben, das hatte sich Komponist Martin Keeser zum Ziel gesetzt. Dabei entstand die "Asam-Sinfonietta", ein Auftragswerk der Stadt Freising, das ursprünglich zur Eröffnung des Asamgebäudes hätte uraufgeführt werden sollen. Die Anregung dazu stammt vom ehemaligen, mittlerweile verstorbenen städtischen Kulturbeauftragten Hubert Hierl. Verzögerungen auf der Baustelle machten Keeser aber einen Strich durch die Rechnung. Die Arbeiten am Asam-Komplex werden nicht rechtzeitig beendet sein. Darum finden die zwei Benefizkonzerte der Freisinger Musikschule nicht im frisch renovierten Asamsaal, sondern am Sonntag, 7. April, in der Luitpoldhalle statt.

Mit der Sinfonietta hatte es sich Keeser zur Aufgabe gemacht, den Flair der Asam-Fresken musikalisch einzufangen. So wie die Besucherinnen und Besucher in einer Kirche oder einem Saal von Wandbild zu Wandbild schlendern, dort bisweilen verharren, um ein Motiv oder Detail besonders zu bewundern, sollte das Publikum eine Art musikalische Ausstellung zu hören bekommen. Diese sollte ihnen die Ausdrucksmöglichkeiten des Autors nahebringen.

Keeser war während einer Pressekonferenz im Freisinger Rathaus die Enttäuschung darüber, dass aus einer Erstaufführung seiner Komposition im Asamsaal nichts wird, anzusehen. "Ich habe das Stück in der Hoffnung komponiert, es im Asam uraufführen zu können", erklärte Keeser. Viel Herzblut habe er in die Komposition hineingesteckt. Er sei schon ein bisserl traurig darüber, dass jetzt aus einer Uraufführung im Asamtheater nichts werde.

Die Musikschule will aber nicht mehr länger warten. Die Sinfonietta ist eigens für das Freisinger Symphonieorchester komponiert. Nahezu alle Instrumentengruppen des Orchesters sind gleichermaßen eingebunden. Jacob Burzin wird dirigieren. Die Vorfreude sei in jedem Fall groß, die Sinfonietta endlich "auf die Bühne zu bringen", sagte Odilo Zapf, Leiter der Freisinger Musikschule. Ein kleiner Trost: "Geplant ist, das Korbiniansjahr im Herbst mit der Asam-Sinfonietta zu beenden - dieses Mal im Asam", versprach Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher.

Solist ist der junge Freisinger Cellist Daniel Kuen

Die Konzerte des Symphonieorchesters finden wieder in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club und der Stadt Freising statt. Beginn ist jeweils um elf und um 17 Uhr. Den Auftakt zu den Konzerten bildet das Ensemble stringendo der Musikschule unter der Leitung von Ursula Bongard. Es setzt sich aus fortgeschrittenen Streicherinnen und Streichern zusammen. Ergänzt um zwei Klarinetten und zwei Hörner spielt das Ensemble die Sinfonie Nr.4, KV 19 von Wolfgang Amadeus Mozart.

Der erste Teil besteht aus der Sinfonietta. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht als Solist der jungen Freisinger Cellist Daniel Kuen. Er interpretiert das letzte große Werk von Edward Elgar, das "Konzert für Violoncello und Orchester". Es sei eines der berühmtesten Werke der musikalischen Romantik, heißt es in der Ankündigung. Es spiegele den Gemütszustand des Komponisten zum Zeitpunkt seiner Entstehung wider. Dieser und seine Frau waren während des Ersten Weltkriegs von Krankheiten geplagt. Das Cellokonzert sei ein Abgesang Elgars auf die Welt, die er kannte: "Eine Musik von ergreifender melancholischer Intensität."

Die Konzerte des Freisinger Symphonieorchesters finden am Sonntag, 7. April, um elf und um 17 Uhr in der Luitpoldhalle statt. Der Eintrittspreis beträgt 18, ermäßigt 14 Euro. Der Vorverkauf findet im Sekretariat der Musikschule (musikschule@freising.de) statt.

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