Süddeutsche Zeitung

Modern Studio Freising:Eine jüdische Geschichte und ein Friedensstifter

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Im November und Dezember findet in Freising zum 41. Mal der "Literarische Herbst" statt. Auch Katja Petrowskaja und Dana Vowinckel werden aus ihren Büchern lesen.

Von Francesca Polistina, Freising

Auch in diesem Jahr kommt der "Literarische Herbst" wieder. Die Reihe, die vom Freisinger Kulturverein Modern Studio organisiert wird, findet im November und Dezember zum 41. Mal statt. Im Programm stehen Lesungen sowie die traditionelle Bilderbuchausstellung, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gedacht ist.

Los geht es am 9. November um 19 Uhr mit der Vernissage zur Ausstellung der Hamburger Illustratorin Amrei Fiedler im Alten Gefängnis. Fiedler, 1984 geboren, arbeitet für Verlage, Zeitschriften und Institutionen mit Schwerpunkt Kinderbuchillustration, außerdem hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 3. Dezember freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr oder nach Vereinbarung. Der Eintritt ist frei.

Die erste Lesung findet am 23. November statt: der Schriftsteller Alois Prinz, bekannter Autor im Bereich Biografien, wird sein Buch "Franz von Assisi. Tierschützer, Minimalist und Friedensstifter" präsentieren. Die Veranstaltung wird vom Diözesanmuseum im Rahmen der aktuellen Ausstellung, die dem Heiligen Franziskus gewidmet ist, organisiert (um 17 Uhr im Diözesanmuseum). Weiter geht es mit einer Lesung der Berliner Schriftstellerin Dana Vowinckel, die aus ihrem gefeierten Debütroman "Gewässer im Ziplock" (Suhrkamp Verlag) lesen wird. Im Buch geht es um eine jüdische Familiengeschichte zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem, um eine Identitätssuche und schließlich auch um die Frage, ob und wie Jüdinnen und Juden in Deutschland leben können (5. Dezember um 20 Uhr im Camerloher Gymnasium).

Ferner wird die ukrainisch-deutsche Schriftstellerin Katja Petrowskaja ihr neues Buch "Das Foto schaute mich an" (Suhrkamp) vorstellen. Petrowskaja hat 2013 mit ihrem Roman "Vielleicht Esther", eine literarische Erkundung ihrer Kiewer Familiengeschichte, den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. Ihr neues Buch ist hingegen eine Sammlung ihrer in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienenen Foto-Kolumnen aus den Jahren 2015 bis 2021, in denen es viel um die Ukraine geht aber auch um andere historische Ereignisse, um Erinnerungen und Gedanken (12. Dezember, 20 Uhr, im europäischen Kunstforum am Schafhof, in Zusammenarbeit mit Bücher Pustet).

Andere nicht-öffentliche Lesungen oder Theatervorstellungen im Rahmen des Literarischen Herbstes werden in den folgenden Schulen stattfinden: Dom-Gymnasium, Camerloher-Gymnasium, Wirtschaftsschule, FOS/BOS, Steinpark-Mittelschule, Realschule Gute Änger, Josef-Hofmiller-Gymnasium, Grundschule Vötting und Grundschule St. Korbinian. Die Veranstaltungen an Schulen seien "ein wesentlicher Teil des Literarischen Herbstes" , sagte Irmgard Koch im Interview mit der Freisinger SZ. Koch ist seit 1992 Vorsitzende des Freisinger Kulturvereins Modern Studio und organisiert die Veranstaltungsreihe mit Helma Dietz. Initiativen für Kinder und Jugendliche liegen ihnen "am Herzen", ihnen sei es wichtig, die Kleinen neugierig zu machen und sie zum Lesen zu animieren. Am Anfang fanden die Lesungen in der Bibliothek statt, danach hat sich das Organisationsteam dafür entschieden, direkt in die Schulen zu gehen, um mehr Kinder zu erreichen.

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