Süddeutsche Zeitung

Freisinger Köpfe:Lerchenfeld geprägt

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Franz Xaver Huber ist vor 60 Jahren zum Priester geweiht worden.

Von Laura Dahmer, Freising

Schon als Kind wusste Franz Xaver Huber: Er möchte gerne Pfarrer werden. Und weil man "zu einer Entscheidung steht, die man getroffen hat", wie er selbst sagt, ist er das dann auch geworden. Huber ging zum Priesterseminar in Freising, wurde 1960 geweiht und blieb dem Landkreis, bis auf kurze Unterbrechungen, bis heute erhalten. Lange war er Stadtpfarrer in Lerchenfeld und baute dort eine neue Kirche - gegen den Widerstand vieler Lerchenfelder. Er hat zu seiner Zeit vor allem die Jugendarbeit der Kirche mitgeprägt, war Vorsitzender des Kreisjugendrings und später Dekan von Freising.

Kürzlich feierte der 86-Jährige sein diamantenes Jubiläum als Priester. "Als einer von zwölf der insgesamt 30, die wir damals zu Priester geweiht wurden", erzählt er in seiner geräumigen Ruhestandswohnung auf dem Domberg, direkt hinter dem Freisinger Dom. Aber so wirklich in den Ruhestand zu gehen, das kann sich Huber nicht vorstellen. "Es muss schrecklich sein, sich so zu langweilen", sagt er lachend. Der 86-Jährige hält deshalb nach wie vor Gottesdienste, mehrmals die Woche, in Neustift, Marzling, Tüntenhausen und Haindlfing. Ab und an übernimmt er auch noch Hochzeiten und Beerdigungen. "Letztens hatte ich eine diamantene Hochzeit, das hat gut gepasst", bemerkt er schmunzelnd.

Als Kind wollte Franz Xaver Huber immer ein Priester mit herausstechender Persönlichkeit werden, jemand, der seinen Ort prägt. Als ein solcher sieht er sich selbst heute, 60 Jahre später, nicht. Geprägt hat er Lerchenfeld in all den Jahren trotzdem. Und auch zufrieden ist der Priester heute. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung hat er sechs Jahrzehnte in der Kirche Revue passieren lassen, über Veränderungen gesprochen und darüber, warum eine Pfarrei nicht unbedingt einen Priester braucht.

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Quelle:
SZ vom 06.07.2020
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