Süddeutsche Zeitung

Freisinger Krankenhaus:Landkreis gleicht Defizit des Klinikums aus

Das Minus aus dem Jahr 2022 beträgt knapp 5,7 Millionen Euro.

Viele Krankenhäuser in Deutschland bangen um ihre Zukunft. Nahezu alle Kliniken können sich aus ihren Einnahmen nicht mehr selbst finanzieren. Das Krankenhaus in Freising bildet da keine Ausnahme. Das Jahr 2022 hat das Klinikum mit einem Defizit von 5,7 Millionen Euro abgeschlossen. Der Landkreis Freising will den Verlust so schnell wie möglich ausgleichen, gleich nach der Kreistagssitzung Ende Oktober. So lautet jedenfalls die einstimmige Empfehlung des Kreisausschusses.

Landrat Helmut Petz (FW) sagte, es gelte, einen Liquiditätsengpass am Klinikum zu vermeiden. Er verwies darauf, dass es allen Kliniken in Deutschland finanziell schlecht geht. Mit einem Defizit in einstelliger Millionenhöhe stehe das Freisinger Krankenhaus noch verhältnismäßig gut da.

Schlecht gewirtschaftet habe das landkreiseigene Klinikum nicht, sagte Petz. Unter den derzeitigen Bedingungen sei es indes schwer, Gewinne zu erzielen. Allein für die Großraumzulage für die Beschäftigten wendet der Landkreis jährlich drei Millionen Euro auf. Tarifabschlüsse belasteten die Ergebnisse in den vergangenen Jahren zusätzlich. Der Personalmangel und Krankheitsausfälle machen dem Klinikum ebenfalls zu schaffen: Freie Betten können nicht belegt werden. Auch der Krieg in der Ukraine trägt zu steigenden Kosten bei, wie etwa bei der Energie oder Medizinprodukten. In den folgenden Jahren dürften deshalb keine positiven Abschlüsse zu erwarten sein.

Der Landkreis Freising bestreitet den Verlustausgleich aus einer Rückstellung, die für einen solchen Fall gebildet wurde. Zudem billigte der Kreisausschuss zum Ausgleich des Defizits des Klinikums überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 2,9 Millionen Euro.

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