Süddeutsche Zeitung

Diözesanmuseum:Der Künstler und sein Werk

Der amerikanische Lichtkünstler James Turrell kommt zu Besuch, um endlich auch einmal selbst seine Installation "A Chapel for Luke" zu erleben, die so viele Besucher und Besucherinnen anzieht.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das war nun wirklich ein großer Tag für den Direktor des Freisinger Diözesanmuseums, Christoph Kürzeder, und sein Team. Der 80-jährige amerikanische Lichtkünstler James Turrell kam am Freitag zu Besuch, um endlich einmal selbst seine Installation "A Chapel for Luke" zu erleben, die er eigens für das Haus geschaffen hatte. Als er 2014 das Diözesanmuseum besucht hatte, wählte er die Hauskapelle des ehemaligen Freisinger Knabenseminars als Ort für seine Installation. Dort war zuvor ein überdimensionales Marienbild zu sehen.

In Anlehnung an das Freisinger Lukasbild, die byzantinische Ikone in der Sammlung des Museums, verlieh er seinem Werk den Titel "A chapel for luke and his scribe Lucius the Cyrene". Der Besucher soll bei der Betrachtung des Werkes den völligen Verlust von Raum und Zeit durch scheinbar aufgelöste Grenzen erfahren. Zudem zielt das Werk darauf ab, eine Art meditativen Zustands zu erzeugen und den Besuchern neue Perspektiven darzubieten.

Turrells außerordentliche Neuerfindung der Kapelle macht Licht als künstlerisches Medium erfahrbar. Mit ein Grund, warum seit der Eröffnung des Diözesanmuseums nach jahrelanger Sanierung im Herbst 2022 schon mehr als 150 000 Besucher auf den Freisinger Domberg gepilgert sind. Die Installation ist Dienstag bis Sonntag täglich von elf bis zwölf, 14 bis 15 Uhr und 16.30 bis 17.30 Uhr begehbar. Besucher müssen gegebenenfalls längere Wartezeiten einplanen.

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