Süddeutsche Zeitung

Freisinger im Krisenmodus:Immer schön Abstand halten

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Tierärztin Helen Kleffner hat sich auf die Behandlung ihrer vierbeinigen Patienten in Zeiten der Coronapandemie eingerichtet. Mittlerweile trauen sich wieder mehr Leute mit ihren Haustieren in die Praxis.

Von Laura Dahmer, Freising

Die harten Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie treffen die Menschen im Landkreis auf den unterschiedlichsten Ebenen. Für manche bedeuten sie nur Einschränkungen in ihrem Freizeitverhalten, die meisten haben aber konkrete Sorgen - ob es nun um Gefahren für die eigene Gesundheit, um die schwierige Betreuung der Kinder oder die Rettung des eigenen Geschäfts oder Unternehmens geht. Die Freisinger SZ gibt in einer Serie Einblicke in das Leben der Menschen im Krisenmodus.

Die Tierärztin

Mittlerweile gibt es in Helen Kleffners Tierarztpraxis drei Wartezimmer. Zwei davon hat sie wegen der Coronakrise übergangsweise eingerichtet - eins ist eigentlich ein Physiotherapieraum, das andere sind zwei einzelne Stühle im Gang. So will sie garantieren, dass sich bei höherem Patientenaufkommen niemand zu nahe kommt. "Zu Beginn der Coronakrise, so in den ersten zwei Wochen, war deutlich weniger los. Mittlerweile trauen sich wieder mehr Leute in die Praxis zu kommen", sagt Kleffner. Hauptsächlich akute, krankheitsbedingte Termine, nach und nach kommen auch wieder Mensch und Haustier zu Routineuntersuchungen und Impfungen.

"In den Untersuchungen fixieren mittlerweile unsere Helfer die Tiere, nicht wie sonst öfter ihre Besitzer. So können wir immer schön Abstand voneinander halten", bemerkt sie. Schon Mitte März, eine Woche vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen in Bayern, hatte Kleffner die freie Sprechstunde auf eine reine Terminsprechstunde umgestellt. Die Tierärztin hätte ihre Mitarbeiter, wie es an anderen Arbeitsplätzen gehandhabt wird, gerne in Teams unterteilt, damit im Krankheitsfall möglichst wenige ausfallen. "Dafür sind wir aber zu wenige", sagt Kleffner. "Wir versuchen, wo es geht, Überstunden abzubauen und voneinander möglichst Abstand zu halten, aber das geht natürlich nicht immer."

Eine Frage, von der man öfter mal gelesen hat: Können sich Haustiere mit dem Coronavirus anstecken? "Die Frage habe ich tatsächlich drei oder vier Mal bekommen", so die Tierärztin. Sie habe aber nur von zwei Katzen und einem Hund gelesen, die sich wohl infiziert haben. "Da war es aber eher andersrum: Der Besitzer hatte das Virus und hat das Tier damit angesteckt." Was Informationen für Tiere zum Coronavirus angeht, halte sie sich an das Robert Koch-Institut und das Friedrich-Löffler-Institut für Tiergesundheit.

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Quelle:
SZ vom 22.04.2020
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