Süddeutsche Zeitung

"Christian Christl Show" geht in die nächste Runde:Musikalische Schutzverordnung

Lesezeit: 2 min

Der Freisinger Musiker Christian Christl geht in dieser Woche mit einer zweiten Staffel seiner Show online.

Von Hanna Dittrich, Freising

Eine Sitcom im Stil der 40er Jahre. Alles in Schwarz-Weiß, im Hintergrund sind eingespielte Lacher und Applaus zu hören. Im Studio sitzt Christian Christl am Piano. Er unterhält die Zuschauerinnen und Zuschauer mit Boogie-Woogie, Blues und musikalischen Gästen. Die "Christian Christl Show" startet am Donnerstag, 18. Februar, um 21 Uhr mit der ersten von sechs Folgen in die zweite Online-Staffel.

"Die erste Staffel kam im November 2020 so gut an, dass eine zweite sofort in Planung war. Bei jeder der sechs Sendungen hatte ich 400 bis 500 Zuschauer", sagt Christl. Das Prinzip sei ganz einfach, wer sich für nur eine Show interessiere, der könne ein Einzelticket für 4,44 Euro auf seiner Website www.bayoogie-club.com erwerben - es gebe aber auch Jahrestickets für 66 Euro und sogar ein "lebenslanges Angebot" für einmalig 333 Euro. Die Schnapszahlen rühren noch aus der anfänglichen Idee, das Jahresticket mit 88 Euro zu bepreisen, da ein Piano ebenso viele Tasten hat. Doch da Christl dies schlussendlich als zu teuer empfand, änderte er den Preis - am Gedanken mit den Schnapszahlen hielte er jedoch fest und so sind seine Angebote weiterhin zu solch kuriosen Beträgen erhältlich.

Alle zwei Wochen eine neue Folge

Jeden zweiten Donnerstag kommt in der zweiten Staffel eine neue Folge heraus. Den roten Faden bildeten dabei die Musik, die Darstellung und das Ambiente, sagt Christl. Die Themen seien ganz unterschiedlich. In der ersten Staffel thematisierte er beispielsweise das Zugfahren, da dies etwa zur selben Zeit populär wurde wie die Musikrichtung seiner Show. "Am Donnerstag steht die Sendung unter dem Motto 'Die Boogie Woogie Schutz-Verordnung'. Wir machen dabei natürlich keine große Politik. Es soll eher witzig und ironisch darüber gesprochen werden. Es gibt momentan so viele verschiedene Schutzverordnungen - aber nicht für den Boogie. Deshalb habe ich mir darüber mal ein paar Gedanken gemacht und zusammengestellt. Das Endergebnis sind acht Verordnungen - jede einzelne mit einem Lied untermalt." Begleiten wird die "Christian Christl Show" diese Woche der Tenorsaxofonist Tommy Schneller aus Osnabrück.

Dass die Auftritte aufgezeichnet und nicht live sind, begründet Christl damit, dass ihm das Risiko, dass etwas schief gehen könnte, schlichtweg zu groß sei: "Wir haben meine Website für das Hochladen der Videos optimiert." Er habe weder das Material noch die Leute, um gewährleisten zu können, dass es keinen Ausfall geben werde. Und selbst dann "könnte immer noch etwas schief gehen. Das möchte ich einfach für mich und meine Zuschauerinnen und Zuschauer nicht. Ich wollte etwas Professionelles anbieten, wofür die Leute, die Lust haben, auch gerne Geld bezahlen." Er habe viele Kolleginnen und Kollegen gesehen, die auf Facebook live gespielt haben und dann ein Schild mit der Bitte um Spenden hochhielten. "Das wollte ich nie machen müssen." Bei der Produktion helfe ihm nur seine Frau in seinem eigenen kleinem Studio in Eigenregie.

Wie so vieles in der heutigen Zeit entstand zwar auch die musikalische Talk-Show Christls aus der Corona-Not heraus, dennoch denke er, dass es ihm nun ungeahnte Möglichkeiten eröffne, hofft er. So könnten seine über 1000 Fans von überall in der Welt einschalten; und mit englischen Untertiteln macht er ihnen nicht nur die Musik, sondern auch die Gespräche zugänglich. Etwas, was bei einer Live-Schalte so nicht möglich wäre.

Gedanklich plant Christl bereits eine dritte Staffel, wie er erzählt. Doch nun solle erst einmal die zweite ebenso gut - wenn nicht gar besser - ankommen wie die erste. Das Produzieren habe ihm jedenfalls genauso viel Spaß bereitet. Die nächsten Termine sind die Donnerstage, 4. und 18. März, 8. und 22. April sowie der 6. Mai. Unter anderem mit Special-Guests Scarlett Andrews, Christian Noll und Tosho Todorovic.

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