Landtagswahl in Bayern:Fragen zum Flughafen
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Bürgerverein Freising rückt die Lärm- und Schadstoffbelastungen in den Fokus der Kandidaten und wundert sich über Minister Florian Herrmann.
Von Kerstin Vogel, Freising
Sehr umtriebig rückt der Bürgerverein Freising im Vorfeld der bayerischen Landtagswahl die Lärm- und Schadstoffbelastungen durch den nahen Münchner Flughafen immer wieder in den Fokus. Neben Vorträgen unter anderem zur Belastung der Region durch Ultrafeinstaub, haben die Mitglieder des Bürgervereins nun eine Umfrage zu den Themen Nachtflüge, Einsatz von schwefelarmem Kerosin und emissionsfreien Taxibots sowie der dritten Startbahn durchgeführt. Als besonders bemerkenswert ordnet der Bürgerverein dabei die Aussage des CSU-Stimmkreisabgeordneten und Staatsministers Florian Herrmann ein, die dritte Startbahn sei "Geschichte".
Ihre Ja/Nein-Fragen hatten die Mitglieder des Bürgervereins an die Kandidaten der sechs im Landtag vertretenen Parteien geschickt. Keine Reaktion habe man darauf von Helmut Markwort (FDP) und Ingo Hahn (AFD) erhalten, heißt es nun in einer zusammenfassenden Mitteilung des Vereins. Johannes Becher (Grüne), Florian von Brunn (SPD) und Benno Zierer (FW) hätten sich ohne Wenn und Aber klar für die Reduzierung der Nachtflüge sowie den Einsatz von schwefelarmem Kerosin und emissionsfreien Taxibots positioniert. Alle drei Kandidaten hätten sich auch deutlich gegen die dritte Startbahn ausgesprochen.
Ohne klare Ja/Nein-Aussagen seien dagegen bei allen vier Fragen die Antworten von Minister Herrmann (CSU) ausgefallen. Stattdessen habe er erklärt, er sei "fest davon überzeugt und froh darüber, dass die Planungen zu einer dritten Start- und Landebahn am Flughafen München Geschichte sind".
Dritte Startbahn steht noch im Landesentwicklungsprogramm
Dazu hält der Bürgerverein allerdings fest, dass die dritte Startbahn immer noch im Landesentwicklungsprogramm (LEP) und im Planfeststellungsbeschluss stehe. Erst wenn das Projekt aus dem LEP genommen und der Planfeststellungsbeschluss entsprechend geändert worden sei, sei es Geschichte, so der Bürgerverein weiter: "Beides hätte die Staatsregierung als Hauptgesellschafter bereits seit Jahren umsetzen können, wie das Beispiel Änderungsplanfeststellungsbeschluss für den Flughafen 1984 zeigt". Damals sei eine dritte Startbahn schon einmal gestrichen worden.
Die Umfrage mit allen Statements kann auf der Homepage des Bürgervereins https://bv-freising.de/ nachgelesen werden.