Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Mauern:Fast alles beim Alten

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Bürgermeister Georg Krojer tritt wieder an, er hat keinen Gegenkandidaten - seine Wahl dürfte also Formsache sein. Neu ist jedoch, dass der künftige Rathauschef in der 3100-Einwohner-Gemeinde hauptamtlich tätig sein wird.

Von Laura Dahmer, Mauern

Wirklich überraschend wird die Kommunalwahl in Mauern vermutlich nicht ausgehen. Georg Krojer (Freie Wähler), amtierender Bürgermeister, tritt ohne Gegenkandidaten zur Wahl an. Seit sechs Jahren ist er Bürgermeister und genießt große Beliebtheit. Die Mauerner CSU hat deshalb erst gar keinen Gegenkandidaten aufgestellt. Schon lange teilen sich Freie Wähler und Christsoziale die Sitze im Gemeinderat. Von den 14 Gemeinderäten kommen seit 2014 jeweils sieben von beiden Parteien. Mauern hat mittlerweile über 3000 Einwohner, bei dieser Wahl kommen deshalb zwei neue Sitze dazu. Beide Parteien hoffen, wieder mindestens die Hälfte davon einfahren zu können.

Wird Krojer wie erwartet Bürgermeister, wird sich für ihn dennoch erst einmal etwas ändern: das Gehalt. Denn während er bisher ehrenamtlich tätig war, hat der Gemeinderat Ende vergangenen Jahres beschlossen, einen hauptamtlichen Bürgermeister einzusetzen. Ansonsten aber muss sich Krojer nicht allzu sehr umstellen, er hat schon vor ein paar Jahren sein Bauunternehmen an seinen Sohn abgegeben, um Zeit für den Job als Bürgermeister zu haben.

Große Bauprojekte stehen an

Seine Erfahrung im Bau kam Krojer bisher zugute: In den vergangenen sechs Jahren gab es einige größere Bauprojekte. Der Schlossgarten um das Mauerner Rathaus wurde umgebaut, das Rathaus selbst wurde saniert und hat neue Veranstaltungsflächen bekommen. Die Brücke über den Hörgertshausener Bach wurde abgerissen, gerade wird dort eine neue errichtet. Im April soll sie voraussichtlich fertig werden.

Auch für die Senioren und Jugendlichen hat sich in der Gemeinde etwas getan: Der Gemeinderat hat eine Koordinationsstelle für Senioren und Jugendliche eingerichtet. Es wird daran gearbeitet, beiden mehr Freizeitmöglichkeiten zu bieten und Jung und Alt in Mauern zusammenzubringen. Das soll in den kommenden Jahren noch vermehrt in Angriff genommen werden, sagt Georg Krojer. Ansonsten stehen auch weiterhin große Bauprojekte an: In diesem Jahr will Mauern den kommunalen Wohnungsbau vorantreiben, 15 Wohnungen sind in Planung. Auch bei Krojer steht dieser Punkt ganz oben auf der To-do-Liste. "In den nächsten zwei Jahren wird es das Projekt schlechthin", sagt er. Etwa 3,5 Millionen Euro wird die Gemeinde dafür schätzungsweise in die Hand nehmen, hofft aber auf Zuschüsse vom Freistaat. Über kurz oder lang wird der Gemeinderat sich mit der zukünftigen Gestaltung von Mauern auseinandersetzen. 2017 hatten die Gemeinderäte ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) in Auftrag gegeben, das 2018 vorgestellt wurde. Krojer will die Maßnahmen nun in Angriff nehmen. Es geht dabei sowohl um Städtebau wie auch um Landschaftsplanung und Demografie. "Wie gestalten wir das Dorf und den Marktplatz? Wie können wir Defizite beheben und Potenziale in Mauern ausschöpfen?", fasst Krojer es zusammen.

"Auf lange Sicht wollen wir einen dritten Kindergarten erwägen"

Auch in der Kinderbetreuung hat Mauern noch Baustellen offen. Es gibt, wie vielerorts, zu viele Kinder und zu wenig Betreuungsplätze. Die Gemeinde hatte sich deshalb für die schnelle Lösung entschieden. In Containern in einem Waldkindergarten sollen vorübergehend bis zu drei Krippengruppen unterkommen. "Auf lange Sicht wollen wir aber einen dritten Kindergarten erwägen", sagt Krojer. Dafür muss der Bedarf ermittelt und ausgelotet werden, wo die Einrichtung entstehen könnte. Bei solchen Entscheidungen, betont der Bürgermeister, funktioniere die Zusammenarbeit im Gemeinderat stets gut. Generell habe man sich nach der ersten Zeit "zusammengerauft". Als Krojer neuer Bürgermeister wurde, kamen auch von der CSU vier neue Gemeinderäte. Da habe man erst einmal zusammenfinden müssen. Mittlerweile sei das aber passiert. Und auch, wenn im Mai einige Gemeinderäte gehen und viele neue Gesichter und mehr Meinungen dazukommen werden, macht er sich wenig Sorgen, dass sich das ändern könnte.

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SZ vom 03.02.2020
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