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Ärztehaus im Steinpark:Nachfrage nach Praxen im Medicenter ist hoch

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Das Projekt bietet Platz für 15 bis 25 Fachpraxen auf einer Fläche von 7200 Quadratmetern. Die Planer stellen das Projekt am Steinpark ein weiteres Mal vor. Der Gestaltungsbeirat übt aber Kritik an der Fassadengestaltung und an einem Laubengang.

Von Peter Becker, Freising

Das Interesse am Medicenter am Steinpark sei groß, berichtete Architekt Robert Bernhard vom Büro stab2 in Starnberg im Freisinger Gestaltungsbeirat. Der Investor Sitoa möchte dort bis spätestens 2025 ein Ärztehaus etablieren, das 15 bis 25 Fachpraxen auf einer Fläche von 7200 Quadratmetern Platz bietet. Nach derzeitigem Stand der Dinge sind die Planer zuversichtlich, das Platzangebot füllen zu können. Kritik an dem Gebäude gab es allerdings von Seiten des Gestaltungsbeirats.

Das Grundstück, auf dem das Ärztehaus entstehen soll, hat eine wechselhafte Geschichte. Zunächst war dort ein Hotel geplant, doch der Investor sprang ab. Sein Nachfolger, eine Immobilien GmbH aus Nürnberg, verlor ebenfalls das Interesse. Jetzt ist es an die Medicenter GmbH verkauft. Das viergeschossige Gebäude soll aus Holz bestehen, verfügt über eine eigene Tiefgarage und vier Fahrstühle, in denen auch Liegendtransporte möglich sind. Es liegt verkehrstechnisch günstig am Ortsrand gelegen. Das Einzugsgebiet, sagen die Planer, soll bis nach Ingolstadt reichen. An einem Flügel des Gebäudes ist Platz für Gastronomie.

Die Fassade des Medicenters besteht aus Holz. Deshalb empfand es der Gestaltungsbeirat als "konzeptwidrig", dass für das Gebäude Fenster aus Kunststoff vorgesehen sind. Ein weiterer Kritikpunk lautete, dass das Gebäude nicht nachhaltig sei. Es sei möglicherweise für einen späteren Nutzer schwierig, Räume für seine Zwecke umzugestalten. Eine Sprecherin des Architektenbüros entgegnete, die Zimmer ließen sich problemlos in Büros verwandeln.

Unzufrieden zeigte sich der Gestaltungsbeirat mit einem geplanten Laubengang. Die Planer sind jedoch der Ansicht, dass dieser ein Gewinn für die Patienten und Patientinnen sei. "Er ist für uns sehr wichtig." Außerdem diene der Laubengang als Fluchtweg. Ansonsten werde ein zweites Treppenhaus benötigt. Die Orientierung sei einfach. Bei einem Zwischenfall müssten nicht erst Pläne studiert werden, um herauszufinden, wo sich der nächste Notausgang befindet.

Möglich ist auch ein ambulanter Operationssaal

Patienten und Patientinnen seien von außen kaum wahrnehmbar. Zur Mainburger Straße hin seien die Labors angesiedelt, die Praxen befinden sich dagegen auf der abgewandten Seite. Möglich sei es, einen ambulanten Operationssaal einzurichten, sagte Bernhard. Da gebe es einen großen Bedarf. Die Planer hoben die Vorzüge des Medicenters hervor. Durch die räumliche Nähe könnten sich Ärzte und Ärztinnen absprechen. Und die Qualität der medizinischen Versorgung ist ihrer Ansicht nach auch gesichert. "Wer nicht gut ist, der wird nicht akzeptiert", sagten die Planer.

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