Süddeutsche Zeitung

Releasekonzert:Apollon's Smile rocken die Luitpoldhalle

Lesezeit: 2 min

Nach einem halben Jahr Aufschub, bedingt durch die Coronakrise, haben die Freisinger Musiker endlich ihr neues Studioalbum vorstellen können. Die Fans sind begeistert.

Von Corinna Bail, Freising

Mit ihrem dritten Studioalbum "A Brand New Day" lädt Apollon's Smile die Zuhörer auf eine musikalische Reise durch die Höhen und Tiefen des Lebens ein. Nach mehrmaliger Verschiebung und knapp sechs Monaten Wartezeit war es am vergangenen Samstag soweit: Zusammen mit ihrer Band präsentierten Marc Hanow und Julian Hobmeier dem Publikum in der bestuhlten Luitpoldhalle in einem über zweistündigen Releasekonzert die Songs ihres neuen Tonträgers.

Dass der Albumtitel "A Brand New Day", zu Deutsch "Ein brandneuer Tag", und die motivierenden Songzeilen wie auf die aktuelle Coronalage zugeschnitten sind, sei laut Hanow reiner Zufall. Die insgesamt zehn Lieder seien bereits vor dem Lockdown entstanden, betonte der Sänger am Samstag im Gespräch vor dem Konzert. "Wir haben ja auch sonst viele Krisen im Leben." Mit ihrem neuesten Studioalbum möchte das Freisinger Duo, welches seit 2013 Auftritte gibt, andere inspirieren: "Egal, was passiert: Gib nicht auf, morgen ist wieder ein neuer Tag", fasst Hanow die musikalische Botschaft zusammen. Die Band selbst durchlief in diesem Jahr eine turbulente Zeit: Der ursprüngliche Termin des Premierenkonzerts im April musste aufgrund des Lockdowns verschoben werden. Einen ersten Vorgeschmack auf die neue Platte erhielten die Fans bei einem Konzertabend im August, der große Releaseabend musste jedoch auf Oktober verschoben werden.

Mit Meeresrauschen und Vogelgesang beginnt die melodische Gedankenreise

An Vorfreude sei bei den Singer-Songwritern in dieser Zeit zwar nichts verloren gegangen, ließ Hanow durchblicken. "Aber das ist wie so ein Rennpferd, was im Stall steht und endlich los will." Nach gut einem halben Jahr Aufschub war am vergangenen Samstag dann kein Halten mehr: Mit ihrer achtköpfigen Band ließ Apollon's Smile die etwa 140 Zuhörer auf einen Roadtrip der Emotionen entfliehen. Mit anfänglichem Meeresrauschen und Vogelgesang bildet "Another Brand New Day", der Titelsong des gleichnamigen Albums, den Auftakt dieser melodischen Gedankenreise. Durch die Mischung aus Country, Folk und Rock mit motivierenden Botschaften in der Ich-Perspektive schaffte das Künstlerduo luftig-leichten Optimismus und Bewusstsein für die Flüchtigkeit der alltäglichen Momente. Auch die Liebe wurde besungen: Wie eine "Neverending Road" sei sie und würde einem bewusst werden, wenn der Lieblingsmensch zu lächeln beginnt.

"Radio" holte das Publikum dann mit schnellen Rockelementen aus dieser samtenen Tagträumerei zurück und lud zur Sitzdisko ein. Die Balladen "Keep You In My Mind" und "Missing You" bestachen wieder mit seichteren Tönen und der vokalen Harmonie der beiden Frontmänner. Sie erzählen von Verlust und dunklen Stunden, vertont durch klagende E-Gitarrenklänge, die sich aufbäumen, bevor sie allmählich wieder verstummen. Wolken zogen auf der Leinwand hinter der Bühne vorüber und ein letztes Mal flirrte mit dem Instrumentalstück "Sunset" die Sonne gedanklich in den Stuhlreihen. "Der Tag geht zu Ende, wir haben viel mit Euch erlebt", weckte Hanow das Publikum aus seiner Trance.

Nach der anschließend rund einstündigen Zugabe, in der das Ensemble mit eigenen und Coversongs die Zuhörer nochmals auf einen Kurztrip durch den Wilden Westen entführte, zeigten sich die Musiker von Apollon's Smile zufrieden mit ihrem ersten großen Konzert nach der Zwangspause. "Natürlich merkt man, dass es anders ist", gab Hobmeier im Hinblick auf den Sicherheitsabstand zwischen den Sitzplätzen im Publikum zu. "Aber wenn die Musik dann läuft", ergänzte Bandkollege Hanow, "sind wir in unserer eigenen Blase, die heißt halt Musik."

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Quelle:
SZ vom 07.10.2020
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