Süddeutsche Zeitung

Fotoausstellung im Alten Gefängnis:Mit allen fünf Sinnen

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Mit seiner Fotoausstellung "Bäume - Begegnungsorte für die Seele" will Volker Patalong im Alten Gefängnis seine besondere Verbindung zur Natur vermitteln.

Von Simona Bliznakova, Freising

"Menschen auf der Seelenebene berühren" und ihnen "die Schönheit des natürlichen Wachstums von Bäumen nahebringen" - das möchte der Künstler Volker Patalong mit seiner Fotoausstellung "Bäume - Begegnungsorte für die Seele" von Donnerstag an im Alten Gefängnis in Freising erreichen. Vor zehn Jahren hatte er eine Ausstellung zum Thema "lebendiges Wasser" zusammengestellt, jetzt möchte der Künstler seine eigenen Fotos von Bäumen aus den vergangenen Jahren zur Schau stellen. Dazu hat er poetische Texte geschrieben, die eine enge Korrespondenz zu dem schaffen, was "uns anrühren kann", wie er sagt.

Mit der Magie der Natur hätten ihn zuerst seine Eltern vertraut gemacht, erzählt Patalong. Von ihnen habe er schon in der Kindheit einen großen Naturbezug erfahren. In der Natur sei er öfters unterwegs, zum Teil allein, aber auch mit Freunden. "Ich habe mich einfach sehr verbunden gefühlt", sagt der Fotograf. Später habe er ein Studium als Forstwirtschaftler abgeschlossen, wobei sein Bezug nicht das Wirtschaftliche sei, sondern das, was mit Menschen zu tun habe. Deswegen sei er schließlich in die Pädagogik gegangen. So habe sich sein Interesse an Bäumen verstärkt und später auch zu einem Beruf entwickelt. Ursprünglich Förster von Beruf, arbeitet Volker Patalong im Obstbaumschnitt, weshalb er auch in der Arbeit viel Zeit in der Natur verbringt.

Motivieren lässt sich Patalong beim Wandern und Berggehen

Inspiration für seine Kunst sowie für das innere Erleben schöpft er "ganz stark an ursprünglichen Naturplätzen". Er selbst betreue zwei große Streuobstwiesen, wo er die Möglichkeit habe, jeden Baum einzeln wahrzunehmen. Motivieren lasse er sich auch in seiner Freizeit, zum Beispiel beim Wandern und Berggehen, sagt er. Teil seiner Inspiration komme aber auch von der Musik. Er musiziere gerne an Naturplätzen und arbeite dort auch künstlerisch. Musik, Kunst und Natur ließen sich schön verbinden, meint Volker Patalong. Deswegen nehme er sich auch viel Zeit dafür. "Die Natürlichkeit, die Vielfalt, die Selbstverständlichkeit, mit denen sie so ist, wie sie ist" - das fasziniere ihn am stärksten, wenn er in Kontakt mit der Natur trete. Er fühle sich da einfach verbunden und "mit allen fünf Sinnen angesprochen".

Genau dieses Gefühl und die Verbindung zur Natur möchte Volker Patalong seinem Publikum vermitteln und zwar nicht nur mit seiner Fotoausstellung, sondern auch mit einem begleitenden Kulturprogramm. Durch die zusätzlichen Veranstaltungen möchte er den Besuchern die Möglichkeit geben, auf eine neue Weise der Natur näher zu kommen sowie sich noch einmal anders berühren zu lassen.

Musik rufe innere Bilder hervor, findet er

Zu den Veranstaltungen zählen Begegnungen mit der Natur durch Märchen und Geschichten, wobei oft Bäume vorkommen. Unterstützung für seine Erzählabende findet Volker Patalong in Musikern und Musikerinnen, die das Programm mit hölzernen Musikinstrumenten, wie Fagott und Hackbrett, begleiten. "Ich mache gerne Musik und merke, dass sie eine große Unterstützung ist. Sie ruft nämlich innere Bilder hervor", sagt der Künstler.

Damit wolle er nicht nur die Erwachsenen, sondern auch seine jüngeren Besucher ansprechen. Denn die Ausstellung sei eher für Erwachsene geeignet. Um die Kleineren einzubinden, organisiert Volker Patalong einen musikalischen Workshop, wo Musiklehrerinnen aus dem Verein 3klang die Kinder mit dem Thema vertraut machen wollen. Erzählabende sowie ein Waldspaziergang mit Baumgeschichten, Mythen und Sagen werden den Kindern ebenfalls geboten.

Zum Begleitprogramm hat er auch die Künstlerin und Dichterin Ju Sobing aus seiner Gruppe "Kunst und Natur" eingeladen, die ihre Gedichte über die Natur und die Bäume vortragen wird. Eine Bereicherung erfährt die Ausstellung auch durch die künstlerischen Objekte mit Holz der Ikebana-Künstlerin Ellen Deiwick-Lindloff.

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